Beim Blick auf die Notierungen für Stickstoffdüngemittel überkommt Landwirte derzeit das kalte Grausen. So teuer ist N mittlerweile geworden. Lässt man Kalkausgleich und MwSt. außer Acht, …werden im KAS (27 % N) meistens zwischen 1,05 und 1,20 €/kg N fällig, kostet N im Harnstoff 0,85 bis knapp über 1 €/kg (geprillte Ware liegt etwa 2 Ct/kg N unter granulierter), und muss man bei AHL je nach Standort mit Kosten von 0,88 bis 1,03 €/kg N rechnen.
Waren es bis vor wenigen Wochen vor allem die KAS-Anbieter, die die Kurse für N-Dünger immer weiter nach oben trieben, so hat diese Rolle jetzt der Harnstoffmarkt übernommen. Exporteure haben ihre Forderungen massiv angehoben. Fob Verladehafen werden für geprillte Ware teils schon weit über 500 US-Dollar gefordert und auch gezahlt. Cif norddeutscher Seehafen kostet diese Ware mindestens 400 €/t. Im Binnenland werden ab Landlager stellenweise schon über 450 €/t besprochen.
Viele Landwirte zögern den Kauf von N-Düngemitteln hinaus. Das halten Beobachter für die richtige Entscheidung. In Relation zu den zuletzt schwächelnden Getreidepreisen sei Dünger viel zu teuer. Außerdem sei die Weltwirtschaft erneut ins Trudeln geraten, könne also nicht mehr als Argument für überzogene Betriebsmittelpreise herhalten. Wie wahr!