Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

News

Rabobank: Trump braucht den Freihandel

US-Präsident Donald Trump hat sich auf dem G7-Gipfel zwar für den Freihandel ausgesprochen, doch die Unsicherheiten über seinen künftigen Kurs bleiben. Die US-Regierung will Importüberschüsse reduzieren und Im Zweifel auch Zölle einführen. Das wäre ein Eigentor, meint Stefan Vogel von der Rabobank.

Lesezeit: 3 Minuten

US-Präsident Donald Trump hat auf dem G7-Gipfel positive Signale zum Freihandel gegeben. Doch die Unsicherheit über seinen künftigen Kurs bleibt. Die US-Regierung will den Importüberschuss im Warenaustausch mit China abbauen und hatte bereits im Wahlkampf mit Handelszöllen gedroht. Davon wäre auch der Agrarmarkt stark betroffen. Eine solche Maßnahme würde allerdings auch auf die USA selbst zurückfallen, meint Finanzanalyst . Er ist Global Strategist Grains & Oilseeds sowie Head of Agri Commodity Markets Research bei der Rabobank in London.



Die Vereinigten Staaten haben das größte Handelsbilanzdefizit mit ihrem wichtigsten Partner: China. Sollte Washington deshalb die Ankündigung wahrmachen und tatsächlich Importzölle von 45 Prozent verhängen, könnte ein Handelskonflikt die Folge sein, der beiden Seiten erheblich schadet, erklärt Finanzexperte Stefan Vogel von der Rabobank.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Vergeltung für Strafzölle


„Etwa 60 Prozent der US-amerikanischen Sojabohnen-Exporte gehen nach China“, rechnet Vogel vor. „Stellt sich die Frage, an wen die USA im Falle eines Handelskonflikts die Produktion ausliefern wollen.“ China dürfte Gegenmaßnahmen ergreifen, falls US Einfuhren aus Fernost mit Abgaben belastet würden. Die Importe beispielsweise von Sojabohnen aus den USA würden sofort gestoppt, schrieb etwa die „Global Times“, eine Zeitung der Kommunistischen Partei Chinas. Dies sei allerdings höchst unwahrscheinlich, so Vogel, denn China importiere 60% aller weltweit gehandelten Sojabohnen und 40% davon kämen aus den USA. „Es sind faktisch nicht genug Sojabohnen in Südamerika verfügbar, um die komplette chinesische Nachfrage nur von der Südhalbkugel her zu decken, ohne die dortige Nachfrage sowie den Handel von Sojaschrot nach Europa drastisch zu reduzieren“, konstatiert der Rabobank-Experte. Auch Mexiko sei ein wichtiger Handelspartner für US-Agrarprodukte und importiere rund ein Viertel der US-Mais- und Fleischexporte. Handelsbeschränkungen mit Mexiko wären somit eine zusätzliche Belastung zu den bereits aktuell bestehenden Problemen der US-Agrarwirtschaft.


Rendite der US-Landwirte geschmälert


Schon jetzt, auch ohne Handelskriege, erfahre die USA einen starken Exportwettbewerb aus den globalen Rekordernten der letzten Jahre. Darüber hinaus schwäche der im Vergleich zu anderen Währungen feste Dollarkurs die Agrarwirtschaft der Vereinigten Staaten, so Vogel. „Der starke Dollar beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit der Exporte spürbar.“ Das schmälere die Rendite der Landwirte, die im vergangenen Jahr bereits dazu gezwungen waren, den Anbau etwa von Weizen auf den niedrigsten Stand seit 100 Jahren zu reduzieren. „Falls die Preise weiter sinken, wird es in den USA zu einer weiteren deutlichen Flächenreduzierung kommen, auch bei Mais und Soja“, prognostiziert der Analyst. Vieles hänge jetzt davon ab, wie sich das Wetter in den USA entwickle und welche Produktionsmengen dort eingefahren würden. Nach sehr guten Ernten in Südamerika und einer erwarteten Rekordaussaatfläche für Sojabohnen in den USA, seien unter normalen bis guten Wetterbedingungen ein weiterer Bestandsaufbau in den USA sowie sinkende Preise zu erwarten.


Unwägbarkeiten im Agrarmarkt 2017


Stefan Vogel rät dazu, neben den großen wirtschaftspolitischen Trends in diesem Jahr auch andere Einflussfaktoren im Auge zu behalten: Spekulative Geldflüsse, Wechselkurse und die Lagerbestände könnten die Entwicklung des Agrarmarktes beeinflussen. Und allem voran das Wetter, auch wenn eine erneute Entstehung des Klimaphänomens El Niño in 2017 eher unwahrscheinlich scheine, könnten in diesem Jahr wieder wetterbedingte Ertragsschäden oder auch Rekorderträge auftreten, mit erheblichen Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion, stellt der Rabobank-Experte fest.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.