Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

News

Raiffeisenverband zieht Bilanz: Tierische Veredelung sorgt für Umsatzplus

Die 2.104 genossenschaftlichen Unternehmen erzielten 2017 ein Umsatzplus von 2,5 % auf 61,6 Mrd. Euro (Vorjahr 60,1 Mrd. Euro). Positiv waren die Preis- und Erlösentwicklungen in der Milchwirtschaft (+17,9 %), der Vieh- und Fleischwirtschaft (+3,2 %) sowie die Bilanzergebnisse der 714 Agrargenossenschaften (+5,6 %).

Lesezeit: 4 Minuten

Die 2.104 genossenschaftlichen Unternehmen erzielten 2017 ein Umsatzplus von 2,5 % auf 61,6 Mrd. Euro (Vorjahr 60,1 Mrd. Euro). Positiv waren die Preis- und Erlösentwicklungen in der Milchwirtschaft (+17,9 %), der Vieh- und Fleischwirtschaft (+3,2 %) sowie die Bilanzergebnisse der 714 Agrargenossenschaften (+5,6 %). Das teilte der Deutsche Raiffeisenverband am Donnerstag in Berlin mit.

 

Die Warenwirtschaft verzeichnet aufgrund einer erneut schwachen Getreideernte in Deutschland und des anhaltenden Preisdrucks ein Umsatzminus von 2,3 %. „Im Bilanzjahr wurden höhere Milchauszahlungspreise sowie Rind- und Schweinefleisch- Notierungen erzielt. Die verbesserte Einkommenslage in der Landwirtschaft beendete den langjährigen Investitionsstau. Die Nachfrage nach moderner Agrartechnik steigt wieder an. Digitale Lösungen werden in den landwirtschaftlichen Betrieben und den Genossenschaften zügig umgesetzt“, führte Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Bilanz-Pressekonferenz aus.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Warenwirtschaft: Heterogener Marktverlauf


Die Warenwirtschaft ist die umsatzstärkste Sparte im DRV. Die Unternehmen haben sich 2017 auf dem herausfordernden deutschen Markt gut behauptet. Dr. Ehlers beziffert ihren Gesamtumsatz auf 34,5 Mrd. Euro nach 35,3 Mrd. Euro in 2016. Für den Rückgang um 2,3 % maßgeblich waren die weiter gesunkenen Erlöse für Getreide und Betriebsmittel.


Eine positive Umsatzentwicklung verzeichneten die Geschäftsfelder Mineralölprodukte und Agrartechnik. Die deutsche Getreideernte fiel witterungsbedingt mit 45,6 Mio. t erneut enttäuschend aus. Das langjährige Mittel liegt bei knapp 48,0 Mio. t. Die Qualitäten sind insgesamt befriedigend, weisen allerdings beim Weizen große Heterogenität und einen hohen Anteil an Futterqualitäten aus.


Die Rapsernte konnte ebenfalls nicht überzeugen. Sie lag mit gut 4,3 Mio. t deutlich unter dem enttäuschenden Vorjahreswert. Während europaweit mit rund 306 Mio. t eine leicht überdurchschnittliche Ernte eingefahren wurde, gab es weltweit zum fünften Mal in Folge ein Rekordergebnis von über 2 Mrd. t Getreide.

 

Weiter gestiegen ist die Nachfrage. Sie liegt erstmals seit 2012/13 um rund 5 Mio. t knapp über dem Angebot. „Der Getreidemarkt ist aufgrund der Rekorderträge in den vergangenen Jahren weiterhin gut versorgt. Somit stehen die Notierungen unvermindert unter Druck. Das führt bei den Landwirten und ihren Genossenschaften teilweise zu geringeren Erlösen.

 

Die Raiffeisen-Genossenschaften setzen auf eine Belebung des bislang schwachen Exportgeschäfts in den Wintermonaten. Der DRV unterstützt gemeinsam mit anderen Getreidehandelsverbänden die Bundesregierung beim Abschluss eines Marktzugangsverfahrens für Gerste und Weizen nach China. Die erforderlichen Dossiers wurden 2017 übergeben. Weitere Länder stehen im Fokus“, so Dr. Ehlers.


Der Bedarf an landwirtschaftlichen Betriebsmitteln hängt vor allem von Witterungseinflüssen ab. Katastrophale Spätfröste, Trockenheit im Frühsommer und ergiebige Regenfälle im Spätsommer haben den Bedarf an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie von Saatgut für die Herbstaussaat gedrückt. Dazu kommt ein merklicher Preisrückgang bei Mineraldüngern.


Die positive Einkommenssituation in der Landwirtschaft führte zu mehr Investitionen in der Land- und Stalltechnik. Die Umsätze in dieser Sparte liegen leicht über Vorjahresniveau. „Die größte Herausforderung im laufenden Jahr liegt bei den deutlich gestiegenen Anforderungen beim Einsatz von Wirtschafts- und Mineraldüngern. Hier besteht erheblicher Beratungsbedarf.  Digitale Ackerschlagkarteien helfen bei der Umsetzung. Digitale Services halten Einzug in die landwirtschaftlichen Betriebe. Unsere Genossenschaften bereiten sich intensiv darauf vor, ihren Mitgliedern und Kunden den Einstig in die neuen Technologien zu erleichtern“, betonte der Hauptgeschäftsführer.

 

Der Energiesektor verzeichnete eine leicht positive Entwicklung. Der Absatz von Otto- und Dieselkraftstoff ist in den ersten elf Monaten im Vergleich zu 2016 um jeweils ca. 2 % gestiegen. Im Heizölgeschäft ist erstmals seit Langem ein leichtes Absatzplus zu verzeichnen. Deutlich gestiegene Preise bewirkten hier einen höheren Umsatz. „Doch die politischen Diskussionen über ein Verbot von Heizkesseln und Verbrennungsmotoren ab 2030 sorgen für erhebliche Unruhe. Die Energiewende muss technologieoffen unter Einsatz hocheffizienter Brennkessel und Verbrennungsmotoren als Brückentechnologie gestaltet werden. Zudem muss der Gesetzgeber die Sanierung von Gebäuden steuerlich fördern“, so Dr. Ehlers.


Agrargenossenschaften: Märkte ermöglichen Stabilisierung


2017 konnten die dem DRV angeschlossenen 714 Agrargenossenschaften ihre Unternehmensergebnisse verbessern – nach einem sehr schwierigen Wirtschaftsjahr 2016. Der DRV geht von durchschnittlichen Erlössteigerungen in Höhe von ca. 6 % aus.


Wichtigster Faktor ist die positive Entwicklung der Agrarrohstoffpreise. Der Umsatz der Gruppe liegt bei 1,9 Mrd. Euro. Damit wird das Niveau 2013 und 2014 aber noch nicht erreicht. Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rückschläge 2015 und 2016 bleibt die Situation der Agrargenossenschaften angespannt.

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.