Am deutschen Rapsmarkt geht es noch ruhig zu. Bei geringen Umsätzen zeigte sich der Markt zuletzt zumindest preisstabil. Viele Destinationen sind bereits ausverkauft oder soweit geschrumpft, dass abzuwarten bleibt, wo sich die Einkäufer ab Mai 2019 bedienen werden. Aus Australien wird nicht viel Raps kommen, die Lager im Baltikum sind nahezu leergefegt, und die Erzeuger in Frankreich und Polen haben zwei Drittel bis drei Viertel ihrer Rapsernte 2018 bereits vermarktet.
In Deutschland wurden aufgrund der kleinen Ernte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte schätzungsweise 2,4 Millionen Tonnen Raps verkauft. Damit halten die Erzeuger mehr Ware zurück als im Vorjahr. 2017 waren 71 Prozent der Ernte bis Jahresende verkauft worden, 2018 waren es nur 65 Prozent.
Vielleicht schwenken die Ölmühlen wieder stärker auf die Sojaverarbeitung um, wenn sich der vergleichsweise teure Raps nicht mehr rechnet. Schon jetzt beklagen die Ölmühlen unbefriedigende Margen und halten ihre Prämien stabil. Da kommt den Erzeugern zu Gute, dass die Rapskurse an der Terminbörse seit Weihnachten stetig gestiegen sind. Und mit zuletzt gebotenen 357 Euro je Tonne frei Erfasserlager für alterntige Ware lässt sich kein Angebot hervorlocken.
So verwundert der zögerliche Start in das neue Jahr nicht, denn den meisten Erzeugern liegt das Niveau immer noch viel zu niedrig, als dass sie bereit wären, die knappe Ware zu veräußern. Die meisten Landwirte setzen auf Preissteigerungen im Übergang auf die Ernte 2019. Diese ist bei vielen Erzeugern aber noch kaum ein Thema. AMI