In Rumänien sprechen derzeit alle Anzeichen für eine Rekordernte an Weizen von mehr als 8 Mio. t. Das Jahr 2011 sei für die Getreidebauern ein „Ausnahmejahr im positiven Sinne“, kommentierte Landwirtschaftsminister Valeriu Tabara die guten Aussichten in der Zeitung Gandul.
Im April hatte Tabara für 2011 „eine gute Weizenernte“ von mehr als 6 Mio. t prognostiziert, nach 5,6 Mio. t im Jahr zuvor. Zwischenzeitlich hatte das Landwirtschaftsministerium die Schätzung - ohne sich genau festlegen zu wollen - auf „mehr als 7 Mio. t“ angehoben. Tabara sprach Anfang Juni von einer Gesamtmenge, die 1,5 Mio. t über dem Ergebnis von 2010 - also bei gut 7,1 Mio. t - liegen dürfte. Ähnlich gute Weizenernten hatte es in Rumänien zuletzt 2005 mit 7,3 Mio. t und 2008 mit 7,2 Mio. t gegeben.
Marktexperten gehen mittlerweile davon aus, dass mindestens 60 % der neuen Weizenernte, eher deutlich mehr, mit dem Prädikat „hohe Qualität“ bonitiert werden, also gute Backeigenschaften aufweisen. Offenbar gibt es jedoch Schwierigkeiten, das Erntegut sachgemäß zu lagern. Tabara forderte die Landwirte auf, sich zusammenzuschließen, um gemeinsam Getreidesilos zu bauen; dafür gebe es Fördermittel von der EU.
Der Minister geht davon aus, dass etwa die Hälfte des neuen Weizens - rund 4 Mio. t - exportiert werden können. Dies sei wichtig, da Rumänien seine Position „im Club der Weizenexporteure“ behaupten und weiter ausbauen wolle. Zukünftig werde man auch die Märkte in Nordafrika und im Mittleren Osten intensiv bedienen. In den letzten Jahren hatten die rumänischen Weizenexporte - bis auf wenige Ausnahmen - jeweils deutlich unter der Grenze von 1 Mio. t gelegen. Hohe Exportmengen gab es 2008 und 2009 mit 2 Mio. t bzw. 2,3 Mio. t. Im vergangenen Jahr wurden 1,5 Mio. t Weizen aus Rumänien ausgeführt. In der letzten Zeit ist vor allem Ägypten an Getreide aus Rumänien interessiert. Mitte August hatte die staatliche ägyptische Einkaufsgesellschaft (GASC) 60.000 t Weizen mit Liefertermin Anfang Oktober 2011 geordert. (AgE)