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ISN: "Sauerei beim Sauenpreis!"

Tönnies wirbelt aktuell kräftig die Sauenpreise in Deutschland durcheinander. Der Hauspreis von Tönnies liegt mittlerweile 16 Cent/kg SG unter der VEZG-Notierung. Die ISN findet das unverschämt.

Lesezeit: 3 Minuten

Wieder einmal gibt es in dieser Woche Ärger auf dem Markt für Schlachtsauen. Und wieder einmal ist der Ursprung in Rheda-Wiedenbrück zu finden. Bereits vor der Veröffentlichung der VEZG-Preisempfehlung für Sauen hatte Tönnies am Mittwochvormittag einen Rückgang seiner Sauennotierung um satte 8 Cent auf der Unternehmenshomepage veröffentlicht, berichtet die ISN-Interessenegemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands. Innerhalb weniger Minuten hatten auch Westfleisch und Uhlen ihren Unternehmenspreis auf einem identischen Niveau online gestellt. Der neue, aus Sicht vieler Erzeuger unverschämte Tönnies-Preis hatte sich in der Branche sehr schnell rumgesprochen.


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Preisverfall nicht marktgerecht!


Verschiedenen Aussagen der Schlachtbranche zufolge soll Marktführer Tönnies aktuell einmal mehr den Ton bei den Preisen für Schlachtsauen und geschlachtete Sauenhälften angeben. Und der klingt für Erzeuger wenig erfreulich. Das Sauenangebot hatte sich in den vergangenen Wochen zwar erhöht, dass der massive Preisrückgang der letzten Wochen um jetzt 23 Cent bzw. fast 20 % tatsächlich marktgerecht ist, daran zweifeln hinter vorgehaltener Hand sogar Mitbewerber aus der Schlachtbranche. Das zeigen auch die deutlich stabileren Sauennotierungen in den Nachbarländern. Vion senkte z.B. den Sauenpreis für die Niederlande aktuell um gerade einmal 2 Cent und kommt in der Summe der letzten Wochen auf einen Preisrückgang von 15 Cent. Da Deutschland enorme Stückzahlen an lebenden und geschlachteten Sauen einführt, darf bezweifelt werden, dass die deutschen Hauspreise auch an die ausländischen Exporteure weitergegeben werden. Erklärungsversuche der deutschen Schlachter zu diesem Thema fallen dementsprechend schwer.  


Schlachthofnotierungen erhöhen Intransparenz!


Seit Jahren läuft die Preisfindung auf dem auf wenige Unternehmen konzentrierten Markt aus Sicht der ISN nicht rund. Schlachtunternehmen haben ein großes Interesse an einem niedrigen Basispreis und einem höheren Spielraum für Aufschläge. Das erhöht die Intransparenz und damit die Marge für die Schlachter. Da sich die VEZG-Notierung nahe an der amtlichen Notierung und damit relativ hoch bewegt, veröffentlichen die drei größten Schlachtunternehmen Tönnies, Uhlen und Westfleisch eigene Erfassungspreise. Diese liegen zwar unter der Erzeugernotierung und sind fast immer identisch, wurden jedoch meist erst nach der Veröffentlichung des VEZG-Preises festgelegt. So war zumindest die Differenz zwischen der Erzeuger- und Schlachthofnotierung einigermaßen stabil.  


Nicht zur Schlachthofnotierung abliefern!


Bereits im Jahr 2011 hatte das Bundeskartellamt im Rahmen der geplanten Übernahme des Schlachtbetriebs Tummel durch Tönnies festgestellt, dass Tönnies bei der Beschaffung von Schlachtsauen sowie dem Vertrieb von Sauenfleisch an Fleischverarbeiter in Deutschland eine marktbeherrschende Stellung habe. Diese scheint er aktuell wieder einmal zu Lasten der Erzeuger auszuspielen. Daher ist es außerordentlich positiv zu beurteilen, dass sich die Erzeugergemeinschaften in der laufenden Woche nicht auf die völlig überzogene Preisrücknahme von Tönnies und den im Fahrwasser schwimmenden Schlachtern eingelassen haben. Die VEZG notierte einen unveränderten Preis. Von Seiten der Landwirte gilt es, diesen Preis zu stützen und nicht auf Basis der Schlachthofnotierungen abzuliefern. Daher gilt die Empfehlung: Im Zweifel einen anderen Vermarktungspartner wählen oder die Stalltür geschlossen halten!   

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