Der größte Geflügelproduzent der Ukraine, die Agroholding Mironowskij ChleboProdukt (MChP), hat Ende Oktober mit dem Export von Geflügelfleisch in die EU begonnen. Zum Start wurden 430 kg Gänseleber nach Ungarn geliefert. Anfang Dezember wurde von MChP eine „erste Partie” von Geflügelfleisch in die Niederlande verkauft; dabei handelte es sich um 18,5 t tiefgefrorene Schlachtkörper. Firmensprecherin Anastasia Sobotjuk kündigte Mitte Dezember weitere Geflügelfleischlieferungen in Mitgliedsländer der EU an.
MChP ist eine der drei ukrainischen Geflügelfleischverarbeiter, die eine Genehmigung zur Ausfuhr in die Gemeinschaft erhalten haben. Die Firma exportierte in den ersten neun Monaten dieses Jahres insgesamt 84 800 t Geflügel, überwiegend nach Saudi-Arabien und Syrien. Neben Geflügelfleisch bietet die Holding im Inland auch Rindfleisch und Wurstwaren an. Aufgrund der hohen Einfuhrzölle sei der Geflügelexport in die EU im Vergleich zu anderen Auslandsmärkten ein „Low-Profit-Geschäft”, so die Unternehmensleitung.
Unterdessen pries der Kiewer Landwirtschaftsminister Nikolai Prisjashnjuk den Zugang der Geflügelfleischerzeuger bzw. -verarbeiter zum EU-Markt erneut als eine der wichtigsten „Errungenschaften” in diesem Jahr für die ukrainische Fleischbranche. Schätzungen zufolge könnte die Ukraine im Fall, dass es doch noch zu einem Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der EU kommt, jährlich rund 20 000 t gekühltes und 20 000 t gefrorenes Geflügelfleisch in die Gemeinschaft liefern.