Das brasilianische Maisaufkommen dürfte 2016/17 noch deutlich umfangreicher ausfallen als bislang angenommen. So hob das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) am vergangenen Donnerstag (9.3.) seine Prognose für die diesjährige Ernte in dem südamerikanischen Land um 5 Mio t auf jetzt 91,5 Mio t an; das wären 37 % mehr als 2015/16. Auch für die argentinische Maisernte setzten die Washingtoner Experten ihre Vorhersage herauf, und zwar um 1 Mio t auf nun 37,5 Mio t. Damit würde die Produktion von 2015/16 um 29 % übertroffen.
Als Begründung für die Aufwärtskorrekturen wurden die Ausdehnung des Anbauareals und bessere Ertragsaussichten genannt. Für Südafrika erhöhten die Marktfachleute ebenfalls ihre Prognose zur Maiserzeugung 2016/17, und zwar um 1,6 Mio t auf 14,6 Mio t. Global rechnet das USDA nun für dieses Wirtschaftsjahr mit einem Anstieg des Maisaufkommens im Vergleich zum Vorjahr um 87,3 Mio t auf 1,049 Mrd t. Daraus würde sich ein weltweiter Produktionsüberschuss von 9,8 Mio t ableiten, nach nur 1,2 Mio t im Vorjahr.
Wegen der besseren Ernteperspektiven in Brasilien, Argentinien und Südafrika hob das US-Ministerium auch seine Vorhersagen für die Maisexporte 2016/17 aus diesen Ländern um jeweils 500 000 t an, und zwar auf 22,5 Mio t sowie 26 Mio t und 1,8 Mio t. Indes beließen die Washingtoner Marktexperten ihre Prognose für die EU-Maiseinfuhren im laufenden Wirtschaftsjahr bei 13,1 Mio t. Mit Blick auf die globalen Maisvorräte erwartet das USDA für die Kampagne 2016/17 im Zuge der prognostizierten Produktionssteigerung eine Aufstockung um 9,9 Mio t oder 5 % auf 220,7 Mio t.
Damit könnte der voraussichtliche Verbrauch wie im Vorjahr etwa 77 Tage gedeckt werden; im Mittel der Vermarktungsjahre 2012/13 bis 2015/16 waren es sieben Tage weniger. Die Akteure an den internationalen Terminbörsen reagierten auf die neuen USDA-Daten unter dem Strich mit Verkäufen von Maiskontrakten. So gab der betreffende Maifuture an der Chicagoer Börse bis Freitag gegen 4.15 Uhr Ortszeit im Vergleich zum Eröffnungskurs des Vortages um 1,9 % auf 3,66 $/bu (137 Euro/t) nach. Die Pariser Matif verzeichnete in derselben Zeit für den Maiskontrakt mit Fälligkeit im Juni einen leichten Abschlag von 0,50 Euro/t auf 173,50 Euro/t. AgE