Die Versorgung mit Lagerkartoffeln ist dieses Jahr in West- und Mitteleuropa knapp. Frühkartoffelimporte wurden schon im Herbst herbeigesehnt. Aus Israel werden aber vermutlich nicht mehr Frühkartoffeln als üblich kommen. Der Kartoffelexport Israels summierte sich in den Vorjahren auf 220.000 bis 270.000 Tonnen. 2019 wird diese Menge aber womöglich nur knapp erreicht werden.
Nach Jahren der Verluste mit dem Verkauf von Speisefrühkartoffeln, insbesondere zum Ende der Saison hin, war die Motivation der Erzeuger in Israel, Kartoffeln im Wirtschaftsjahr 2018/19 anzubauen, nicht sonderlich groß. Zusätzlich war Pflanzgut teuer und dieses wiederum ist nicht in den benötigten Mengen aus Europa lieferbar. Es wird vermutet, dass der Anbau von Winterkartoffeln aus dem Nachbau noch den Umfang des Vorjahres hat, die Fläche mit Frühkartoffeln aber etwas kleiner ist.
Auch der Inlandsmarkt spielt eine Rolle, denn für die Versorgung hatten die Landwirte in den Vorjahren immer leicht zu viele Kartoffeln angebaut. Aufgrund der schlechten Erlössituation haben die Landwirte darauf reagiert, sodass Kartoffeln am israelischen Markt derzeit eher knapp verfügbar sind.
Daneben war die Witterung in Israel diesen Winter von relativ viel Regen geprägt. Niederschläge spielen aber im Süden, wo die Kartoffeln unter Beregnung stehen, kaum eine Rolle. Dort waren die Temperaturen für das Kartoffelwachstum bisher sehr günstig. Die Frühkartoffeln könnten daher zehn bis 14 Tage früher erntereif sein als sonst üblich. Das in den ersten drei Monaten dieses Jahres verfügbare Angebot ist aber nur klein. Die Exporte erfolgen bald, zielen aber mit Sorten, Kalibrierung und Qualität eher auf den britischen und vor allem auf den skandinavischen Markt. Nach Deutschland dürften erst Ende März nennenswert Mengen ankommen. AMI