Am Weltmarkt für Zucker schlägt das Preispendel derzeit wieder nach oben. Nachdem die Notierungen an den Terminmärkten im Februar Spitzenwerte erreicht hatten, anschließend aber kräftig abgestürzt waren, befinden sie sich seit Anfang Mai unter starken Schwankungen wieder in spürbarem Aufwind. Anfang vergangener Woche wurde der vordere Juli-Rohzuckerkontrakt Nr. 11 in New York für umgerechnet 30,72 Euro/dt abgerechnet, was im Vergleich zum Tief Anfang Mai ein Plus von 25 % bedeutete. Im gleichen Zeitraum legte der in London gehandelte Weißzucker zur Fälligkeit im August um 22 % auf 436 Euro/t zu. Verantwortlich für den jüngsten Preisanstieg auf dem Rohzuckermarkt waren die Entwicklungen in Indien, dem größten Zuckerverbraucher der Welt. Dort haben sich die Ernteaussichten aufgrund eines bislang eher schwachen Monsuns spürbar verschlechtert. Auch in Thailand dürfte die Zuckerproduktion im Wirtschaftsjahr 2010/11 niedriger ausfallen als bisher erwartet. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) revidierte derweil ihre Schätzung der globalen Rohzuckererzeugung für die noch bis Ende September dauernde Kampagne 2009/10 um 3,4 Mio. t nach unten, und zwar auf rund 156 Mio. t. Dies wären zwar noch 3,5 % mehr als das Aufkommen von 2008/09; die weltweite Verbrauchsmenge dürfte aber deutlich darüber liegen.
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