Anlässlich des Besuchs von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos heute in Mecklenburg-Vorpommern hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zusammen mit einigen Umweltverbänden das Bündnis "Meine Landwirtschaft" vorgestellt.
Nach Angaben der Norddeutschen Neuesten Nachrichten fordern die Verbände darin einen radikalen Wechsel in der Agrarförderung. Der AbL-Vorsitzende Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf sagte dazu gestern in Schwerin, mit der Agrarreform müssten die Direktzahlungen gerechter und ökologischer ausgestaltet werden. Künftig dürften nicht mehr die Betriebe "belohnt werden, die den ländlichen Raum entvölkern und von der Wertschöpfung abkoppeln", sondern jene Agrarbetriebe, die Arbeit anbieten. Das System, von dem die am meisten profitieren, die so viel wie möglich rationalisieren und Arbeitskräfte entlassen, müsse beendet werden.
Graefe zu Baringdorf fordert eine Obergrenze von 150 000 Euro je Betrieb. Wer 100 % der Subventionen erhalten wolle, müsse sich an Standards halten. So solle die volle Beihilfe nur gezahlt werden, wenn eine vernünftige Fruchtfolge eingehalten werde und eine Kultur nicht mehr als höchstens 50 % der Ackerfläche einnehme. Darüber hinaus müssten Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen oder Kleegras als Gesundungsfrüchte mindestens 20 % ausmachen, schlägt das Bündnis vor. Wer das nicht einhalten will, der solle 30 % seiner gesamten Betriebsprämie verlieren. 10 % der Agrarfläche eine Betriebes sollten zudem für den Artenschutz reserviert werden.
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