Zurzeit kommen vor allem im Westen und Norden die Symptome des Gelbverzwergungsvirus (BYDV) zum Vorschein. Typisch sind die kleinen, runden und gelben Nester mit Zwergwuchs. Häufig handelt es sich dabei um Schläge, die im letzten Herbst nicht gegen Läuse behandelt wurden.
Derzeit sind zwar keine Blattläuse zu finden. Aufpassen sollten Sie aber in frisch auflaufendem Sommergetreide. Bei Befall empfiehlt sich der Einsatz von z.B. 300 ml/ha Bulldock. Diese Behandlung verhindert eine Virusinfektion.
Speziell im Norden tritt insbesondere in Frühsaaten die Typhula-Fäule auf. Grund ist der milde Winter. Betroffen sind in der Regel früh gedrillte Getreidebestände. Die Symptome reichen von unscheinbarem N-Mangel bis hin zu völligen Ausfallerscheinungen.
Für die kommende Aussaat sollten Sie aus der Befallssituation folgende Konsequenzen ziehen:
- Meiden Sie auf betroffenen Flächen frühe Aussaattermine und wählen Sie gering anfällige Sorten.
- Kontrollieren Sie Durchwuchsgetreide, vor allem Gerste in Raps, rechtzeitig auf Befall.
- Stellen Sie auch Ihren Fruchtwechsel auf den Prüfstand. Wintergetreide sollte nicht folgen – und wenn es sich nicht ändern lässt – nur nach einer Pflugfurche.
- Fungizide haben keine Zulassung im Herbst und bringen ohnehin keine ausreichende Wirkung gegen bodenbürtigen Typhulabefall.
- In Gerste sollten Sie Saatgutbeizen mit Wirkung gegen diesen wenig beachteten Krankheitserreger verstärkt berücksichtigen.