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Ackerfuchsschwanz: Jetzt tickt die Uhr

Nicht selten müssen Landwirte, die seit Jahrzehnten pfluglos arbeiten, doch wieder zum Pflug greifen, um den Ackerfuchsschwanz in den Griff bekommen. Grund: Die eingesetzten Herbizide zeigen aufgrund von Resistenzen kaum noch Wirkung. Durch den Pflug soll der Samen in tiefere Bodenschichten verlagert werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Nicht selten müssen Landwirte, die seit Jahrzehnten pfluglos arbeiten, doch wieder zum Pflug greifen, um den Ackerfuchsschwanz in den Griff bekommen. Grund: Die eingesetzten Herbizide zeigen aufgrund von Resistenzen kaum noch Wirkung. Durch den Pflug soll der Fuchsschwanz-Samen in tiefere Bodenschichten verlagert werden, um ihn am Auskeimen zu hindern.


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Bisher waren Ackerfuchsschwanz-Resistenzen vor allem aus dem Norden bekannt, in diesem Jahr spitzt sich die Lage aber auch im Süden zu. Besonders betroffen sind Hohenlohe und Franken. Aber auch im Neckar-Odenwald-Kreis und im Raum Ulm macht das Problem zu schaffen.


Dazu beigetragen haben wohl auch der milde Winter und das trockene Frühjahr, weil die Herbizide durch die Wachsschicht auf den Pflanzen nicht so gut wirken konnten. „Außerdem hat bei Weizen die Konkurrenzkraft gefehlt“, ergänzt Bernd Weger, Pflanzenbau-Berater beim Landratsamt Öhringen. So konnte das Ungras sehr groß werden und sein riesiges Samenpotenzial mit 1 000 Samen pro Pflanze voll entfalten.


Die Ertragsausfälle betragen vielerorts im Schnitt zwischen 20 bis 30 %. In Einzelfällen sei es sogar zu Totalresistenzen gegenüber den eingesetzten Herbiziden gekommen, sodass die Einbußen 50 bis 60 % betragen, berichtet Rudi Glück, Vertriebsberater bei Firma Bayer. Resistent sind die Ungräser vor allem gegen ACCase-Hemmer (Axial, Ralon Super etc.), zunehmend aber auch gegen die ALS-Hemmer (Atlantis, Broadway etc.). Das haben Resistenztests im Labor bestätigt.


Ursachen und Maßnahmen


Experten sehen als Ursachen vor allem ein nicht ausreichendes Herbizidmanagement mit zu wenig Wechsel der Wirkstoffe und zu enge Fruchtfolgen mit vielen Winterungen an. „Wenn dann auch noch ein früher Saattermin und ein schwerer Boden, auf dem die Herbizide weniger wirken,  hinzukommen, hat der Fuchsschwanz beste Wuchsbedingungen“, meint Josef Matt, Berater für Pflanzenproduktion beim Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis.


Gegen den Fuchsschwanz sind vor allem ackerbauliche Maßnahmen effizient und nachhaltig:


Späte Aussaat: Da rund 80 % im Herbst aufläuft, kann allein durch eine spätere Aussaat das Keimpotenzial gesenkt werden: „Je später die Saat, desto weniger Besatz und desto besser die Bodenherbizid-Wirkung“, erklärt Josef Matt. Ein späterer Saattermin Anfang bis Mitte Oktober trägt zudem dazu bei, Viruserkrankungen zu reduzieren.


Wirkstoffgruppenwechsel: Empfohlen wird, konsequent in jeder Kultur Herbizide aus mindestens zwei Wirkstoffgruppen einzusetzen.


Fruchtfolge auflockern: Durch mehr Sommerungen oder Blattfrüchte wie z.B. Sommergerste, Mais, oder Zuckerrüben wird das Ungras zurückgedrängt. Pflanzenbau-Berater Friedrich Ernst, AELF Bayreuth, sieht soweit möglich in der Kombination von Grünroggen und Mais eine gute Strategie: „Grünroggen unterdrückt den Fuchsschwanz, weil er dichte Bestände bildet und früh räumt.“ 


Pflugeinsatz: Der Pflug wird nur bei starkem Besatz und wo er lange nicht zum Einsatz kam, empfohlen. Bei mehr als 100 Pflanzen pro m2 sollte gepflügt werden.


Auf den anderen Flächen raten die Experten zu einer flachen Bodenbearbeitung, um den Fuchsschwanz zum Auflaufen zu bringen. Danach folgt eine mechanische Bekämpfung, stark befallene Flächen sollten aber mit Glyphosat abgspritzt werden.

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