Hat die praxisüblich Bodenprobenahme und anschließende Analyse im Labor bald ausgedient? Ein mobiles Bodenproben-Labor soll künftig bereits während der Fahrt über den Acker die Bodenanalyse durchführen. Durch die zeitnahen und umfangreichen Messungen sollen sich Dünger und Saatgut einsparen lassen. Zudem bleibt der Boden auf der Fläche. Das dafür nötige Bodensensor-Modul für Trägerfahrzeuge zu entwickeln, ist Ziel des kürzlich an der Hochschule Osnabrück gestarteten Forschungsprojektes „Mobiles Bodenproben-Labor und Datenfusion für den ressourceneffizienten Pflanzenbau“ (Kurz: soil2data)“.
Das Forscherteam der Hochschule arbeitet nun gemeinsam mit ihren Projektpartnern ANEDO Ltd., Bodenprobetechnik Nietfeld GmbH, iotec GmbH, LUFA Nord-West, MMM tech support GmbH & Co. KG daran, dass die Ergebnisse von Bodenanalysen künftig sehr zeitnah zur Verfügung stehen. Bislang dauert die Analyse im Labor meist ein bis drei Wochen. Mit den Ergebnissen des mobilen Bodenproben-Labors könnte der Landwirt schneller reagieren und so Dünger gezielter einsetzen. Dabei ließen sich mit der neuen Technik auch Teilflächen analysieren und differenziert düngen.
Die Messung von Stickstoff, Phosphat und Kalium, pH-Wert und der Leitfähigkeit des Bodens übernimmt ein innovatives Sensorsystem. Die erhobenen Messdaten lassen sich dann sofort mit bereits vorhandenen Daten, wie beispielsweise Ertragsdaten oder Ertragspotenzialkarten, für das Düngemanagement verknüpfen. Geplant ist auch, dass das System ISOBUS-fähig ist.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung fördern das Projekt bis 2019 mit mehr als 1,3 Millionen Euro.
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