Je mehr Zeit zwischen Rapsernte und nachfolgender Bestellung liegt, desto besser für die Ausfallrapsbekämpfung. Legen Sie wegen der Ackerhygiene und der Kohlhernie-Vorbeuge höchsten Wert auf eine konsequente Beseitigung.
Gegen Ausfallraps können Sie wie folgt vorgehen: Gut bewährt hat sich das Mulchen der Rapsstoppeln kurz nach der Ernte (am besten mit einem Frontmulcher + Cambridgewalze im Heck). "Die geschlossene Mulchschicht erzeugt ein günstiges Mikroklima und fördert die Keimung von Ausfallraps und Unkrautsamen“, erklärt Rainer Kahl vom Rapool Ring in der Fachzeitschrift Raps. Auch Strohstriegel oder extrem flach arbeitende Werkzeuge (maximal 3 cm) können Sie für die erste Bearbeitung nutzen. Dadurch erfolgt eine Keimstimulierung durch Bewegungs- und Lichtreiz. Wichtig ist es, keinesfalls die Samen zu vergraben.
Als zweiter (frühestens) oder dritter Arbeitsgang nach der Rapsernte kann eine ca. 8 cm tiefe Bodenbearbeitung mit anschließender Rückverfestigung erfolgen. Diese zerquetscht auch einen Teil der Kohlfliegenpuppen im Boden, sodass sich die Population verringert. Auch Schneckeneier und kleine Jungschnecken lassen sich damit dezimieren. Zum Zeitpunkt der Bodenbearbeitung vorhandene Erdflöhe werden reduziert, allerdings nur in begrenztem Umfang.