Der Anbau von Zwischenfrüchten und Eiweißpflanzen sowie Brache waren in Baden-Württemberg in diesem Jahr die beliebtesten Maßnahmen zur Anerkennung einer Fläche als ökologische Vorrangfläche (ÖVF). Das berichtete Dr. Andreas Butz vom LTZ Augustenberg in Karlsruhe am vergangenen Donnerstag auf der Pflanzenbaulichen Vortragstagung in Sindelfingen.
Von den ca. 99746 ha beantragter ÖVF-Fläche würden ca. 69 % auf Zwischenfrüchte, 17 % auf Eiweißpflanzen und 11 % auf Brache entfallen. Auch im Rahmen des neuen Agrarumweltprogrammes FAKT gehörte der Anbau von Zwischenfrüchten mit 94185 ha zu den am häufigsten beantragten Maßnahmen im Ackerbau. Dahinter folgten die Begrünungsmaßnahmen und die fünfgliedrige Fruchtfolge.
Ob Betriebe im Jahr 2016 die in FAKT beantragten Maßnahmen noch weiter aufstocken können oder sogar komplett neu in Maßnahmen einsteigen können, hänge von der Haushaltslage ab, so Dr. Volker Segger von der LEL in Schwäbisch Gmünd. Bisher sei noch nicht sicher, ob genügend Mittel vorhanden seien.
Dr. Butz sieht im vermehrten Anbau von Zwischenfrüchten und Leguminosen zwar ein positives Potenzial, den Pflanzenbau zu verbessern. Ob die Greening-Maßnahmen aber bereits erfolgreich im Ackerbau integriert seien, könne man nach dem ersten Jahr noch nicht beurteilen. Allerdings seien weitere Anstrengungen notwendig, um die Kritik daran seitens des Naturschutzes zu besänftigen.
Von den Praktikern auf dem Podium kam Kritik an der Degression der ackerbaulichen Fördersätze bei FAKT, zumal zukunftsorientierte Betriebe meist mit mehr Fläche ausgestattet seien. Landwirt Rainer Buck aus Altheim sah im Zwischenfruchtanbau ein Risiko für die Einschleppung von Unkrautsamen, außerdem seien Verunreinigungen in Mischungen nur schwer zu erkennen. Bei Buchweizen und Senf beobachte er Durchwuchsprobleme.
Ackerbauer Jürgen Fahrbach aus Ravenstein-Merchingen abschließend:
„Ich hoffe und wünsche mir, dass die Verbraucher diese Leistungen anerkennen und somit auch für unsere Hofnachfolger in der Zukunft ein wirtschaftliches und ökonomisch sinnvolles Arbeiten möglich ist.“