Die Auswinterungsschäden in den polnischen Getreide- und Rapsbeständen sind offenbar doch größer als bisher angenommen. Wie aus aktuellen Erhebungen des Instituts für Bodenkunde und Pflanzenbau (IUNG) hervorgeht, könnten landesweit bis zu 10 % des Wintergetreides und sogar bis zu 25 % der Rapsbestände von Frostschäden betroffen sein.
Aufgrund der großen regionalen und graduellen Unterschiede bei der Auswinterung seien landesweit gültige Aussagen momentan schwierig, betonte das Institut. So seien im Süden des Landes allenfalls geringe Verluste aufgetreten, während Kahlfröste in Nordpolen gebietsweise für erhebliche Ausfälle bei Raps, Gerste und auch Weizen gesorgt hätten.
Problematisch ist nach Darstellung des Instituts ferner, dass selbst nicht ausgewinterte Bestände in diesen Regionen deutlich geschwächt aus dem Winter gekommen sind. Sollte in den nächsten Wochen der Regen ausbleiben oder Wechselfröste für erneuten Pflanzenstress sorgen, könnten deshalb weitere Flächen irreparabel geschädigt werden.
Laut den IUNG-Angaben sind bisher vor allem zahlreiche Winterrapsflächen umgebrochen worden. Bei Getreide werde dagegen oft noch die weitere Entwicklung abgewartet, bevor endgültige Entscheidungen getroffen würden. Zur abwartenden Haltung dürfte auch der Umstand beitragen, dass Saatgut zur Frühjahrsaussaat aufgrund der vergleichsweise hohen Auswinterungsschäden bereits relativ knapp geworden sei.