Vereinzelt ist jetzt mit Beginn des stärkeren Dickenwachstums Fäulnis an den Rübenkörpern zu finden. Bisher treten folgende drei Fäulen stärker hervor.
Bormangel: Ausgelöst durch die ausgeprägte Sommertrockenheit zeigen sich vor allem auf leichten Böden mit hohen pH-Werten Bor-Mangelsymptome. Neben der typischen Herz-Trockenfäule ist häufig bereits deutlich die Flankenfäule an den Rübenkörpern zu erkennen. Wird Bormangel im Bestand sichtbar, ist der Schaden nicht mehr zu reparieren.
Späte Rübenfäule: Staunässe sowie Starkniederschläge und die warme Witterung der letzten Wochen begünstigen den bodenbürtigen Pilz Rhizoctonia solani, den Auslöser der Späten Rübenfäule. Gefährdet sind vor allem Standorte mit hohem Maisanteil. Typisch für einen Befall ist das nesterweise Welken und Absterben der Blätter mit gleichzeitiger Fäulnis der Rübenkörper. Graben Sie auffällige Pflanzen aus und kontrollieren Sie diese. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich.
Rübenkopfälchen: Trotz der Trockenheit, die sonst oft einen starken Befall mit Rübenkopfälchen verhindert, findet man in den Befallsregionen teils vermehrt geschädigte Rüben. Im Anfangsstadium ist an den Rübenköpfen unterhalb des Blattansatzes ein pusteliges weißes Luftgewebe zu erkennen. Später geht dieses Gewebe in Fäulnis über, die sich über den gesamten Kopfbereich ausbreitet und tief in den Rübenkörper eindringt. Vor allem die kühlen und sehr feuchten Bedingungen nach der Aussaat scheinen sich sehr positiv auf die erste Vermehrungswelle des Schädlings ausgewirkt zu haben.
Wer faule Rüben auf der Fläche festgestellt, sollte die Ernte so früh wie möglich durchführen. Denn die Fäulen breiten sich in der Regel schnell im Bestand aus. Auch die Mietenlagerung sollte so kurz wie möglich sein. Kontaktieren Sie zudem die Zuckerfabrik kontaktiert, um das weitere Vorgehen abzustimmen.