Auch in diesem Herbst haben die meisten Landwirte ihren Winterweizen mit einem Reihenabstand von 12,5 cm gesät. Ist dieser Abstand optimal oder sollte er besser weiter sein?
Auch in diesem Herbst haben die meisten Landwirte ihren Winterweizen mit einem Reihenabstand von 12,5 cm gesät. Ist dieser Abstand optimal oder sollte er besser weiter sein? Dieser Frage ging ein mehrjähriger Feldversuch der Hanse Agro in Zusammenarbeit mit der Industrie nach.
Damit wollte man klären, wie sich Reihenabstände bis über 30 cm auf den Ertrag, die Qualität, Bestandesdichte sowie Halm- und Blattkrankheiten auswirken. Denn gerade für die neueren Bodenbearbeitungssysteme wie Strip Till sind weite Reihen interessant. Dazu säten die Versuchstechniker von 2010 bis 2013 auf einem Lehmstandort westlich von Hannover (durchschnittlicher Jahresniederschlag 655 mm, Durchschnittstemperatur 8,9 °C) die Weizensorten Akteur und Türkis. Sie wählten folgende Saatreihenabstände: 12,5 cm, 16,6 cm, 25,0 cm und 33,2 cm. Die Saatstärke lag bei 240 bis 340 Körnern/m2. Der Fungizideinsatz unterschied sich in die Varianten „behandelt“ und „unbehandelt“.
Hier die wichtigsten Ergebnisse, die Dr. Wilhelm Bosse und Nis Hinrichsen von der Hanse Agro in der Rheinischen Bauernzeitung vorstellten:
Je weiter die Saatreihenabstände, desto niedriger sind die Erträge. Somit ließ sich beim weitesten Abstand (33,2 cm) im Mittel der Jahre am wenigsten ernten. Der Relativertrag der Sorte Akteur erreichte z. B. bei 33,2 cm nur 77 % (bei Reihenabstand 12,5 cm = relativ 100 %). Zwischen den Relativerträgen bei Reihenabständen von 12,5 und 16,6 cm gab es keine klaren Unterschiede.
Hauptursache für die geringeren Erträge bei weiter Reihe waren Auswinterungsverluste. Der enge Pflanzenabstand in der Reihe sorgte im Herbst für ein starkes Längenwachstum und senkte dadurch die Winterhärte. Dabei zeichnete sich ein klarer Sorteneffekt ab, denn Akteur war deutlich mehr von der Auswinterung betroffen.
Die Tausendkornmasse nahm bei der Sorte Türkis mit größeren Reihenabständen zu, konnte jedoch bei gleichzeitig abnehmender Bestandesdichte den Minderertrag nicht kompensieren. So standen bei 12,5 cm 729 Ähren/m2, bei 33,2 cm nur 451. Die Ergebnisse für die Sorte Akteur ließen sich wegen der Auswinterung nicht auswerten.
Die verschiedenen Saatreihenabstände hatten bei der Sorte Türkis keinen Einfluss auf Infektionen mit Halmbasiserkrankungen. Dagegen nahmen Blattkrankheiten wie Septoria tritici und Braunrost mit weiteren Abständen zu. So lagen die Befallswerte in der unbehandelten Variante bei der Sorte Türkis im Mittel bei ca. 28 % (12,5 und 16,6 cm) in der Summe aller Blattetagen. Beim weitesten Abstand waren es bis zu 45 %.
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Auch in diesem Herbst haben die meisten Landwirte ihren Winterweizen mit einem Reihenabstand von 12,5 cm gesät. Ist dieser Abstand optimal oder sollte er besser weiter sein? Dieser Frage ging ein mehrjähriger Feldversuch der Hanse Agro in Zusammenarbeit mit der Industrie nach.
Damit wollte man klären, wie sich Reihenabstände bis über 30 cm auf den Ertrag, die Qualität, Bestandesdichte sowie Halm- und Blattkrankheiten auswirken. Denn gerade für die neueren Bodenbearbeitungssysteme wie Strip Till sind weite Reihen interessant. Dazu säten die Versuchstechniker von 2010 bis 2013 auf einem Lehmstandort westlich von Hannover (durchschnittlicher Jahresniederschlag 655 mm, Durchschnittstemperatur 8,9 °C) die Weizensorten Akteur und Türkis. Sie wählten folgende Saatreihenabstände: 12,5 cm, 16,6 cm, 25,0 cm und 33,2 cm. Die Saatstärke lag bei 240 bis 340 Körnern/m2. Der Fungizideinsatz unterschied sich in die Varianten „behandelt“ und „unbehandelt“.
Hier die wichtigsten Ergebnisse, die Dr. Wilhelm Bosse und Nis Hinrichsen von der Hanse Agro in der Rheinischen Bauernzeitung vorstellten:
Je weiter die Saatreihenabstände, desto niedriger sind die Erträge. Somit ließ sich beim weitesten Abstand (33,2 cm) im Mittel der Jahre am wenigsten ernten. Der Relativertrag der Sorte Akteur erreichte z. B. bei 33,2 cm nur 77 % (bei Reihenabstand 12,5 cm = relativ 100 %). Zwischen den Relativerträgen bei Reihenabständen von 12,5 und 16,6 cm gab es keine klaren Unterschiede.
Hauptursache für die geringeren Erträge bei weiter Reihe waren Auswinterungsverluste. Der enge Pflanzenabstand in der Reihe sorgte im Herbst für ein starkes Längenwachstum und senkte dadurch die Winterhärte. Dabei zeichnete sich ein klarer Sorteneffekt ab, denn Akteur war deutlich mehr von der Auswinterung betroffen.
Die Tausendkornmasse nahm bei der Sorte Türkis mit größeren Reihenabständen zu, konnte jedoch bei gleichzeitig abnehmender Bestandesdichte den Minderertrag nicht kompensieren. So standen bei 12,5 cm 729 Ähren/m2, bei 33,2 cm nur 451. Die Ergebnisse für die Sorte Akteur ließen sich wegen der Auswinterung nicht auswerten.
Die verschiedenen Saatreihenabstände hatten bei der Sorte Türkis keinen Einfluss auf Infektionen mit Halmbasiserkrankungen. Dagegen nahmen Blattkrankheiten wie Septoria tritici und Braunrost mit weiteren Abständen zu. So lagen die Befallswerte in der unbehandelten Variante bei der Sorte Türkis im Mittel bei ca. 28 % (12,5 und 16,6 cm) in der Summe aller Blattetagen. Beim weitesten Abstand waren es bis zu 45 %.