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Glyphosat: Kommission verlängert Zulassung bis 2017

Nachdem es keine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedsstaaten für oder gegen die Zulassung von Glyphosat gibt, hat heute die Europäische Kommission ihren Vorschlag zur Verlängerung der bestehenden Glyphosat-Genehmigung um weitere 18 Monate bis Ende 2017 verabschiedet.

Lesezeit: 3 Minuten

Da die Mitgliedstaaten sich nicht mehrheitlich für oder gegen eine weitere Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat einigen konnten, hat die Kommission unter Berücksichtigung der äußerst gründlichen und streng wissenschaftlichen Bewertung des Wirkstoffs durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie durch zuständige Behörden der Mitgliedstaaten die Genehmigung von Glyphosat bis höchstens Ende 2017 verlängert.


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Bis dahin wird ein weiteres Gutachten der Europäischen Agentur für chemische Stoffe (ECHA) erwartet, das wegweisend für weitere Schritte sein soll. Es obliegt den EU-Staaten, selbst zu entscheiden, ob sie in ihrem Land Glyphosat-basierte Pflanzenschutzmittel zulassen, verbieten oder deren Nutzung einschränken.


Deutschland hatte sich bei der Entscheidung im Rat enthalten. 20 Mitgliedstaaten hingegen wollten die Zulassung verlängern, erreichten aber nicht die notwendige qualifizierte Mehrheit. Hätte die EU-Kommission die Zulassung nicht verlängert, hätten diese Mitgliedstaaten die Nutzung von Glyphosat in ihrem nationalen Gebiet nicht erlauben dürfen. 


Arbeitsgemeinschaft Glyphosat erleichtert


Dieser Schritt wird von der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat (AGG) sehr begrüßt. Dazu die Sprecherin der AGG, Ursula Lüttmer-Ouazane: "Ohne Zulassungsverlängerung wäre ein beträchtlicher Schaden für die europäische Landwirtschaft entstanden. Die Landwirte sind auf den Wirkstoff als zuverlässiges und effektives Mittel zur Unkrautkontrolle und damit zur Sicherung ihrer Erträge angewiesen. Auch hätte dies unweigerlich steigende Bodenerosionen und CO2-Emmissionen in der Landwirtschaft verursacht."

 

"Die Unentschlossenheit der Mitgliedsstaaten sowie eine Verlängerung der bestehenden Zulassung statt einer regulären Erneuerung der Wirkstoffgenehmigung sind sehr bedauerlich und ein erschreckendes Zeichen dafür, wie politisch aufgeladen solche Prozesse geworden sind", so Lüttmer-Ouazane.

 

Die umfassenden wissenschaftlichen Bewertungen durch die zuständigen EU-Behörden haben laut der Arbeitsgemeinschaft klar gezeigt, dass bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Nutzung von Glyphosat keine unvertretbaren Risiken für die Gesundheit und die Umwelt erkennbar sind. "Eine Erneuerung der Wirkstoffgenehmigung für 15 Jahre wäre auf Basis dieser positiven Sicherheitsbewertung ein Muss gewesen", sagt Lüttmer-Ouazane.

 

Die Entscheidung, die bestehende Zulassung von Glyphosat zu verlängern statt über eine Wiederzulassung des Wirkstoffes für weitere 15 Jahre abzustimmen, stellt ihrer Ansicht nach einen höchst unerfreulichen Präzedenzfall in der EU-Wirkstoffzulassung dar. Es mache einmal mehr deutlich, dass einige Mitgliedstaaten sich nicht von Fakten leiten lassen und von den Grundprinzipien eines wissenschaftlich basierten Zulassungsprozesses abweichen. Auf diese bedauerliche Situation hätte auch EU-Kommissar Vytenis Andriukaitus bei einer Pressekonferenz kürzlich mit Sorge hingewiesen.


Monsanto will das Gespräch mit Zweiflern suchen


Auch Monsanto stellt klar; Glyphosat erfüllt alle Anforderungen für eine Verlängerung gemäß europäischem Recht und Vorschriften. Die überwältigende Mehrheit wissenschaftlicher Befunde und die eigenen Regulierungsbehörden der EU hätten Glyphosat als sicher befunden.


"Wir schließen uns den europäischen Landwirten an und drücken unsere ernsthafte Sorge über die engstirnige, eigennützige Politik aus, in der nationale oder parteiliche Interessen über Fakten, wissenschaftliches Verständnis und das Interesse der Bürger gestellt werden", so Dr. Philip W. Miller, Vizepräsident des Unternehmens.


Monsanto ruft die Europäische Kommission auf, ohne weitere Verzögerungen einen Vorschlag für eine 15-jährige Verlängerung der Wirkstoffgenehmigung vorzulegen. "In den nächsten Monaten werden wir uns mit den Mitgliedsstaaten und anderen Interessensgruppen austauschen, um deren Bedenken zu verstehen, ihre Fragen zu beantworten und weitere Informationen über die lange Historie der sicheren Verwendung von Glyphosat zu geben. Wir freuen uns auf einen produktiven Austausch über Glyphosat und sind überzeugt, dass es weiterhin viele Jahre lang eine zentrale Rolle in der modernen nachhaltigen Landwirtschaft spielen wird", so Miller.

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