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Hohe Ammoniak-Emissionen vermeiden: Harnstoff in die Spätgabe

Erst war es zu kühl, dann herrschte Hitze, aber grundsätzlich war es in den meisten Regionen viel zu trocken. So stellte sich in diesem Jahr die Situation zur Spätgabe in Weizen dar. Dennoch setzte sich vielerorts der Trend durch, Harnstoff auch in der Qualitätsgabe zu düngen. Aber ist das noch gute fachliche Praxis?

Lesezeit: 3 Minuten

Erst war es zu kühl, dann herrschte teilweise extreme Hitze, aber grundsätzlich war es in den meisten Regionen viel zu trocken. So stellte sich in diesem Jahr die Situation zur Spätgabe in Weizen dar. Dennoch setzte sich vielerorts der Trend durch, Harnstoff auch in der Qualitätsgabe zu düngen. Aber ist das noch gute fachliche Praxis?, fragt der Düngemittelhersteller Yara.


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Ziel müsse sein, dass die Nährstoffe soweit wie möglich von den Pflanzen aufgenommen werden. Ansonsten kommt es zu Verlusten, die sich auch in der N-Bilanz niederschlagen.



Auf europäischer Ebene sehe man die Verluste, die mit einer Harnstoff-Düngung einhergehen, durchaus kritisch, so Yara weiter. Die aktuellen Emissions-Faktoren nach EMEP/EEA, die zur Berechnung der nationalen Ammoniak-Emissionen herangezogen werden, würden von einem durchschnittlichen Verlust von etwa 20 % nach Anwendung von Harnstoff ausgehen. Zum Vergleich: Bei Kalkammonsalpeter liegen diese Verluste unter 2 %.



So verwundere es nicht, dass es im Entwurf der neuen Düngeverordnung heißt: „Organische und organisch-mineralische Düngemittel, einschließlich Wirtschaftsdünger und Düngemittel, bei denen es sich um Harnstoff handelt, … sind nach dem Aufbringen auf unbestelltes Ackerland unverzüglich, jedoch spätestens innerhalb von vier Stunden nach Beginn des Aufbringens einzuarbeiten.“


In der Spätgabe ist das natürlich nicht möglich. Das Risiko für NH3-N-Verluste aus Harnstoff ist gegenüber anderen Stickstoff-Düngern deshalb größer, weil die Harnstoff-Umsetzung den Boden-pH-Wert kurzzeitig anhebt und die Ammoniak-Emissionen mit steigendem pH-Wert ebenfalls ansteigen. Während der Umsetzung des Harnstoffs kommt es zunächst zu einer Erhöhung des pH-Wertes in unmittelbarer Nähe des Harnstoffkorns. Dadurch entstehen, unabhängig vom Ausgangs-pH, gasförmige NH3-N-Verluste. Gerade unter trockenen Bedingungen sind so hohe Verluste vorprogrammiert, weil der Harnstoff nicht in den Boden eingewaschen wird. Der Harnstoff gräbt sich sozusagen sein eigenes Grab.


Verluste nach Harnstoff-Düngung so gering wie möglich halten


Laut Yara sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Boden nicht zu trocken ist und während der Ausbringung keine hohen Lufttemperaturen herrschen oder es sehr windig ist. Grundsätzlich sollte man nur Harnstoff düngen, wenn mit Sicherheit kurzfristig Niederschläge folgen oder bewässert werden kann. Auf allen leichten Böden, auf Böden mit pH-Werten über 7 und auf sorptionsschwachen Böden sei aus den genannten Gründen von einer Harnstoff-Düngung zur Spätgabe generell abzusehen, heißt es.


Die Unterschiede sind messbar


In einem Gefäßversuch mit Weidelgras wurde Harnstoff oberflächig gedüngt. Bei sofortiger Bewässerung von oben erreichte der Harnstoff zumindest noch eine Stickstoff-Ausnutzung von 76 %. Umso länger der Harnstoff ohne Bewässerung auf der Bodenoberfläche lag, desto geringer war letztendlich die Stickstoff-Effizienz. Im Versuch sank diese nach zehn Tagen Trockenheit an der Bodenoberfläche bis auf 54 %.


Mit Kalkammonsalpeter könnten solche gasförmigen Verluste vermieden werden. Wie Feldversuche laut dem Düngehersteller zeigen, sei die Effizienz von Kalkammonsalpeter zur Spätgabe deutlich höher. Bei einer Düngung von 60 Kilogramm Stickstoff wurden acht Kilogramm Stickstoff mehr ins Getreidekorn aufgenommen als bei einer Harnstoff-Düngung. Aufgrund der wahrscheinlich bald reduzierten erlaubten Bilanzüberschüsse von 60 auf 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar ein entscheidender Unterschied.


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