Die EU-Staaten konnten sich am Montag in Brüssel nicht auf eine Mehrheit für oder gegen die weitere Glyphosat-Zulassung einigen. Damit wird eine weitere Abstimmung im Vermittlungsausschuss nötig. Falls diese wiederum ohne Ergebnis bleibt, entscheidet die EU-Kommission. Die geltende Zulassung des weitverbreiteten Wirkstoffs läuft Ende des Monats aus. Laut dem Bauernverband aus Sachen ist das eine unbefriedigende Situation. Die Landwirte bräuchen für Ihre Tätigkeit auf den Feldern Planungssicherheit und dürften nicht erneut von der Politik in eine Falle der Gesetzgebung getrieben werden, heißt es aus Dresden.
In der öffentlichen Diskussion würden für den Landwirt unverzichtbare Pflanzenschutzmittel häufig nicht als Teil einer Lösung gesehen, sondern als Teil eines Problems oder gar von zumeist Unkundigen als Pestizid angeprangert. Mit der Verschärfung dieser Diskussion wird nach Ansicht des Verbandes vielfach der Nutzen des Einsatzes für die Nahrungsmittelqualität, den Bodenschutz sowie vor allem für die Ernährungssicherstellung und die Ertragssicherheit vergessen. Allein durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln würden beispielsweise Ernteverluste von bis zu 50 % in Europa verhindert.
Die sächsischen Landwirte seien sich ihrer Verantwortung beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wohl bewusst. Zur guten landwirtschaftlichen Praxis zählt unter anderem eine standortgerechte Fruchtfolge mit geeignetem Saatgut, eine bedarfsgerechte Düngung, eine den Bodenverhältnissen angepasste Bodenbearbeitung sowie eine optimale Saatbettbereitung. Im Verlauf der Vegetationsperiode führt der Landwirt eine dem Standort angepasste Bestandsführung durch. Die Einhaltung dieser Regeln hilft, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu optimieren und damit gleichzeitig auf das pflanzenbaulich unverzichtbare Maß zu reduzieren. Diese Regeln dienen der Gesunderhaltung des Bestandes der angebauten Feldfrüchte und der Sicherung eines qualitativ hochwertigen Erntegutes, so der Verband.