Die norddeutschen Zuckerrübenanbauer erwarten 2015 eine durchschnittliche Ernte mit einem Zuckerertrag von etwa zwölf Tonnen je Hektar. Im Vorjahr lag dieser noch bei 14,2 Tonnen pro Hektar. Aufgrund der anhaltend schlechten Absatzmöglichkeiten wurde die Anbaufläche in Niedersachsen zudem um 14,3 Prozent zurückgenommen.
Der Dachverband der Norddeutschen Zuckerrübenanbauer (DNZ) rechnet daher im laufenden Jahr mit einer deutlich geringeren Zuckerproduktion. Bis zum Start der sogenannten Kampagne in den Nordzucker-Werken in Uelzen, Nordstemmen, Clauen und Schladen Ende September hoffen die Rübenbauern jedoch noch auf Zuwachs. Kopfzerbrechen bereitet den Landwirten vielmehr die wettbewerbsfeindliche Politik. Während Brüssel ab 2017 den Wegfall der Zuckerquoten verordnet hat, fördern mehrere Mitgliedstaaten weiterhin den Rübenanbau durch gekoppelte Beihilfen.
Die Zuckerrüben hatten in diesem Jahr einen schweren Start. Direkt nach der Aussaat verschlämmten starke Regenfälle die Böden teilweise, sodass diese nach dem Trocknen eine harte Kruste bildeten. Den zarten Blättern fehlte die Kraft, um die harte Erde zu durchbrechen und ans Licht zu gelangen. Mehrere tausend Hektar wurden daraufhin umgebrochen und neu bestellt, schreibt der Landvolk-Pressdienst. Auf den verbliebenen Feldern steht in einigen Regionen nur die Hälfte der angestrebten zehn Pflanzen pro Quadratmeter. Die Spätverunkrautung muss derzeit mit viel Aufwand per Hand entfernt werden.