Auf die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von Raps hat der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) hingewiesen. Anlässlich der Rapsblüte erklärte er, die Rapspflanze sei mit ihrem gesunden Öl nicht nur ernährungsphysiologisch das perfekte wie auch bei den Deutschen das beliebteste Speiseöl, sondern werde nach der Ernte von diversen Branchen umworben.
Die Ölsaat diene als heimisches Tierfutter ebenso wie als Inhaltsstoff in Kosmetikprodukten. Aus dem Öl würden rund 10 % Lecithin sowie in weiteren Verarbeitungsschritten Glycerin gewonnen. Lecithin sorge beispielsweise für eine knusprige Kruste beim Brotbacken, bringe Schokolade zum Glänzen und helfe, Kaffee und Kakao in Instantpulver zu verwandeln. Glycerin diene vor allem der Kosmetik- und Pharmaindustrie als Feuchtigkeitsspender, aber auch als natürliche Schaumbremse im Waschmittel.
OVID informierte außerdem darüber, dass nur der kleinere Teil des Rapskorns in Ölmühlen zu Öl verarbeitet werde; sein Ölgehalt liege bei rund 40 %. Der größere Anteil werde als Schrot für hochwertiges und heimisches Tierfutter zur Verfügung gestellt. Seien alle wertvollen Stoffe, wie eben Lecithin und Glycerin, dem Rapsöl entzogen, könne das verbleibende Restöl außerdem als mobiler Energieträger eingesetzt werden. Methylester aus Raps und anderen Pflanzenölen ersetzten schon heute rund 6 % der fossilen Kraftstoffe in Deutschland, so OVID. Zur Blüte hätten aber zunächst die Bienen etwas von der Pflanze und könnten Honig produzieren.