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Virusepidemie rafft Erbsen- und Ackerbohnenbestände dahin

Überall in Deutschland treten in diesem Jahr Viruskrankheiten an Erbsen- und Ackerbohnenbeständen auf. Die Virusepidemie gefährdet die gewünschte Ausweitung des Leguminosenanbaus in Deutschland. Bislang gibt es noch keine resistenten Sorten.

Lesezeit: 3 Minuten

Überall in Deutschland treten in diesem Jahr Viruskrankheiten an Erbsen- und Ackerbohnenbeständen auf. Die Virusepidemie gefährdet die gewünschte Ausweitung des Leguminosenanbaus in Deutschland. Bislang gibt es noch keine resistenten Sorten.


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Täglich treffen derzeit beim Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig kranke Erbsen- und Ackerbohnenpflanzen aus ganz Deutschland zur Untersuchung ein. „Die Gefahr und das Ausmaß des durch Blattläuse übertragenen Nanovirus wurden bisher stark unterschätzt“, teilt das JKI in dieser Woche mit. Die kranken Erbsen- und Ackerbohnenpflanzen zeigen auffällige starke Vergilbungen und gestauchte Triebspitzen mit deformierten Blättern. Es handelt sich um die Symptome eines Nanovirus, einer Viruskrankheit, die in diesem Frühsommer flächendeckend ganze Felder an Hülsenfrüchten befallen hat, so das JKI weiter.


„Zunächst schienen nur Erbsen befallen zu werden. Jetzt müssen wir mit Erschrecken feststellen, dass im Freiland auch die Ackerbohne zu den Wirtspflanzen zählt. Und auch hier kommen die Einsendungen aus allen Anbauregionen“, berichtet Heiko Ziebell vom JKI. Der Virologe beobachtet ebenfalls häufig Mischinfektionen mit anderen Viren. Nanoviren wurden in Deutschland erstmals 2009 in einem Bestand in Sachsen-Anhalt entdeckt. Sie sind ausschließlich blattlausübertragbar. Klee- und Wickenarten stellen weitere alternative Wirtspflanzen dar.


„Die gesellschaftspolitisch gewollte und aus ökologischer Sicht sinnvolle Ausweitung des Leguminosenanbaus in Deutschland ist durch die Virusepidemie gefährdet“, heißt es beim JKI weiter. Bislang konnten keine resistenten Sorten bei Erbse oder Ackerbohne identifiziert werden. Die derzeit einzige Möglichkeit einer Bekämpfung der übertragenden Blattläuse sind Pflanzenschutzmittel mit insektiziden Wirkstoffen. Dafür ist es in diesem Jahr allerdings bereits zu spät.


Die virusähnlichen Symptome an Erbsenpflanzen fielen in Deutschland erstmals im Sommer 2009 in der Nähe von Aschersleben (Sachsen-Anhalt) auf. Aus verdächtigen Pflanzen wurde ein Krankheitserreger isoliert, der auffällige Vergilbungs- und Stauchesymptome an Erbsen- und Fababohnensämlingen verursachte. Nachdem alle üblichen Tests keine in Europa bekannten Viren nachwiesen, wurden die Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts in Nordafrika und im Nahen Osten fündig, wo so genannte Nanoviren an Kichererbsen und Linsen weit verbreitet sind. In Europa war diese besondere Virusart bis dahin nur in Spanien sporadisch aufgetreten. Damit wurde für Zentraleuropa erstmals ein Nanovirus nachgewiesen.


Das JKI als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen arbeitet im Bereich der Diagnose eng mit den Pflanzenschutzdiensten der 16 Bundesländer zusammen. Bei auftretenden Problemen mit Virosen aus ganz Deutschland senden die Pflanzenschutzdienste Proben an das JKI, das mit seiner ausgewiesenen Expertise in der komplexen Virusdiagnostik die Untersuchungen auch mit Hilfe der am JKI vorhandenen diagnostischen Antiseren vornimmt.

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