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Wildlebensraum schaffen, Artenvielfalt fördern

Blühflächen, Hecken und Winterbegrünung geschickt auf dem Acker miteinander zu vernetzten, verbessert den Lebensraum für viele Arten. Solche Wildlebensräume gemeinsam mit Landwirten, Jägern und Jagdgenossen in Bayern zu schaffen, ist Ziel der Wildlebensraumberatung der Fachzentren für Agrarökologie.

Lesezeit: 3 Minuten

von: Balduin Schönberger,  Dr. Christof Janko, Anne Borchert


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Blühflächen, Hecken und Winterbegrünung geschickt auf dem Acker miteinander zu vernetzten, verbessert den Lebensraum für viele Arten. Solche Wildlebensräume gemeinsam mit Landwirten, Jägern und Jagdgenossen in Bayern zu schaffen, ist Ziel der Wildlebensraumberatung der Fachzentren für Agrarökologie. Sie unterstützt Interessierte bei der Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen und freiwilligen Maßnahmen.

 

Welche Erfolge solche Wildlebensräume für die Artenvielfalt erzielen, davon überzeugten sich kürzlich Landwirte, Imker, Jäger, interessierte Bürger und Behördenvertreter auf dem Betrieb Renner im Rehtal (Bayern) bei einer gemeinsamen Exkursion im „Wildlebensraum-Modellgebiet Lappersdorf“. Dort wurden 120 Maßnahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes (KULAP), des Greenings und freiwillige Maßnahmen umgesetzt. Entstanden sind 40 Hektar Wildlebensraum: von der Blühfläche, über Streuobst- und Bracheflächen bis zum Altgrasstreifen. In diesen wertvollen Lebensräumen sind Feldhasen, Rebhühner, Bienen und Schmetterlinge zuhause. Zudem sind sie begehrte Anschauungsobjekte für die örtliche Bevölkerung. Wie sich die verschiedenen Maßnahmen günstig verbinden lassen, davon konnten sich die Teilnehmer der Exkursion überzeugen:

 

Erste Station war z.B. eine im Frühjahr eingesät mehrjährige Blühfläche an einem Steilhang. Die artenreiche Mischung aus 44 verschieden Kultur- und Wildpflanzen (Mischung: KULAP - lebendiger Acker trocken) stabilisiert die Hanglage. Am Rand befindet sich ein Feldgehölz mit einer Niederwild-Nische und einem Lesesteinhaufen für Insekten. Zwei freiwillige Maßnahmen, die in die bestehende Heckenstruktur eingebaut wurden. Die Niederwild-Nische bietet Feldhasen vor allem im Winter hervorragende Deckung und Schutz. Bei diesen Maßnahmen entstehen keine Kosten und sie sind leicht umzusetzen. Die angrenzenden, etwas breiter gelassenen Feldraine sind absichtlich nicht gemäht oder gemulcht. Sofern keine Problemunkräuter wie z. B. Trespen oder Quecken vorkommen, entsteht hier ein mehrjähriger Saumstreifen. Für Feldhasen und blütenbestäubende Insekten ist dies ein wichtiger Lebensraum, vor allem wenn die angrenzenden Felder abgeerntet sind.

 

Im Rahmen des Greenings ist auch eine Stilllegungsfläche in einer Senke entstanden. Ein Teil der Fläche wurde gemäht, im Restbereich bleibt das Altgras für den Feldhasen stehen. An den ansteigenden Hang schließen sich drei Blühflächen an, die sich optisch deutlich voneinander abheben: zwei KULAP-geförderte Blühflächen, eine im ersten Standjahr („lebendiger Acker frisch“) und eine im zweiten Jahr („lebendiger Acker trocken“), zudem eine vom Bayerischen Jagdverband bezuschusste Blühmischung „Lebensraum I“.

 

Auch ökologische Trittsteine haben die Beteiligten des Modellgebietes angelegt. Sie bieten ein Wechselspiel von Rückzugsorten, Nahrung und offenen Strukturen. Hiervon profitieren Feldhasen und Wildbienen ebenso wie Goldammer, Stieglitz und Rebhuhn. An einem Bodenprofil zeigte sich sehr anschaulich, wie wichtig z. B. eine Winterbegrünung als Greening-Maßnahme für das Bodenleben ist. Sie bietet zusätzlich Deckung und Äsung für das Niederwild.

 

Weitere Infos zur Wildlebensraumberatung erhalten Sie unter

www.lfl.bayern.de/wildlebensraum im Internet

oder bei

Balduin Schönberger, Wildlebensraumberater, AELF Amberg

Dr. Christof Janko, Projektkoordination der Wildlebensraumberater,

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Arbeitsgruppe Wildtiere in der Agrarlandschaft, Freising

 

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