Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat Bundesagrarministerin Ilse Aigenr aufgefordert, die geplante Freisetzung von gentechnisch verändertem Speiseweizen in Üplingen (Sachsen-Anhalt) zu stoppen. Das gebiete die Sicherstellung eines dauerhaft gentechnikfreien Weizenanbaus in Deutschland, erklärte Annemarie Volling von der AbL.
"Weizen ist eines unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel und die wichtigste Marktfrucht in Deutschland. Unser Grundnahrungsmittel massiv gentechnisch zu verändern und freizusetzen ist hoch riskant, wie Verunreinigungsskandale bei Mais, Reis und Leinsamen eindrücklich gezeigt haben. Auskreuzungen und Wechselwirkungen mit der Umwelt können nicht sicher ausgeschlossen werden“, so Volling.
Das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) will den GV-Speiseweizen 2012 bis 2014 im Schaugarten Üplingen freisetzen. Der Weizen ist gentechnisch so verändert, dass sich seine Eiweißanteile zugunsten des sog. Klebereiweißanteils verschoben haben. Diese Eiweißanteile sind wesentlich für die Qualität von Brotweizen und für die Nudelproduktion.
Laut der AbL sind der komplexe Eingriff in die inhaltliche Zusammensetzung des GV-Speiseweizens und mögliche Veränderungen des Stoffwechsels nicht untersucht worden, obwohl es Hinweise darauf gibt. Es habe auch keine Fütterungstests gegeben, heißt es. (ad)