Mit zahlreichen neuen Produkten geht Bayer jetzt in die Offensive und will Umsatzpotenziale in Milliardenhöhe erschließen. So will der Konzern allein im laufenden Jahr wieder rund 3 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Was genau geplant ist, erklärten Vorstandsvorsitzende Dr. Marijn Dekkers und Forschungs-Vorstand Prof. Dr. Wolfgang Plischke am Mittwoch vor 140 Journalisten beim Presseforum „Bayer Innovations-Perspektive 2012“ in Leverkusen.
So werde man alle technischen Möglichkeiten nutzen, um die künftigen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu überwinden, erläuterte Plischke in seiner Rede und meinte dabei neben dem chemischen und biologischen Pflanzenschutz auch ausdrücklich die Grüne Gentechnik. „In diesem Jahr haben wir für die Tochter CropScience ein Budget von mehr als 750 Mio. Euro veranschlagt. Unsere knapp 4.500 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung haben im vergangenen Jahr rund 330 Patente sowie Sortenschutz-Anträge eingereicht und waren im vergangenen Jahr weltweit in 420 Kooperationen mit Universitäten, Forschungsinstituten und anderen Firmen involviert“, lobte der Professor.
Er stellte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Themas Pflanzengesundheit heraus. Besonders stolz sei man auf die Fungizide Xpro und Luna, das Insektizid Sivanto, den Nematodenschutz Votivo und eine neue Baumwollsorte. Auch das Programm mit biologischen Produkten könne man dank der Akquisition von AgraQuest weiter ausbauen. Wichtig bleibe für CropScience aber auch das Betätigungsfeld Herbizide. Herausforderung sei dabei, Resistenzen bei Unkräutern zu vermeiden.
2015 kommen neue Weizensorten auf den Markt
Parallel dazu baut Bayer nach eigener Aussage derzeit den Bereich Saatgut verstärkt aus. Besonders die Züchtungs-Technologien, die robustere Pflanzen mit verbesserten Eigenschaften hervorbringen, würden vorangetrieben. Doch insbesondere bei Weizen, der für die Welternährung so wichtig ist, seien die Methoden zur Ertragssteigerung an ihre Grenzen gestoßen, erläuterte Plischke weiter. Neue Methoden sieht er hier vor allem in der molekularen Züchtung, dem so genannten Smart Breeding. Daher kündigte der Bayer-Vorstand an, im Jahr 2015 eine neue Weizen-Sorte auf den europäischen Markt bringen zu wollen. Möglich sei dies durch die Partnerschaften mit Zuchtstationen in Kanada, den USA, der Ukraine, Frankreich, Australien oder Israel. (ad)