Das Insektizid Fipronil stellt ein hohes akutes Risiko für Honigbienen dar, wenn es zur Saatgutbehandlung von Mais eingesetzt wird. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem Gutachten, das vergangene Woche veröffentlicht wurde.
Fipronil ist ein Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln wie Regent und Cosmos des Chemieunternehmens BASF. In Deutschland ist Fipronil laut Auskunft des Bundeslandwirtschaftsministeriums für den Maisanbau nicht zugelassen.
Die Europäische Kommission hatte die EFSA ersucht, eine Risikobewertung unter besonderer Berücksichtigung akuter und chronischer Wirkungen auf Bienen vorzunehmen, einschließlich der Effekte geringer Dosen. Die EFSA-Experten konnten für die meisten untersuchten Kulturen wegen Datenlücken keine vollständige Bewertung vornehmen, sowohl was die Staubdrift durch Saatgutbehandlung, Rückstände in Nektar und Pollen sowie sonstige Möglichkeiten der Aufnahme des Stoffs durch Bienen angeht.
Speziell von der Maisbeizung mit Fipronil geht nach Einschätzung der Gutachter jedoch ein hohes akutes Risiko aus. Gemüsepflanzen werden als unproblematisch erachtet, da diese von Bienen nicht zum Sammeln von Pollen und Nektar angeflogen würden.
Der Sprecher von EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg begrüßte das Gutachten ausdrücklich. Man habe die BASF bis zum 12. Juni um eine Stellungnahme gebeten. Mögliche Maßnahmen werde man mit den EU-Mitgliedstaaten voraussichtlich Mitte Juli diskutieren.
Die BASF kritisierte das Gutachten. Nach ähnlichen EFSA-Gutachten zu potentiellen Risiken durch Neonikotinoide hatte die Kommission im Januar ein Moratorium für die Wirkstoffe Clothianidin, Thiamethoxam sowie Imidachloprid vorgeschlagen - und durchgesetzt. (AgE)
vgl.:
BASF reagiert auf EFSA-Bewertung des Risikos für Bienen (29.5.2013)