Die EU-Kommission hat am Mittwoch den umstrittenen gentechnisch veränderten Mais SmartStax für Lebens- und Futtermittel zugelassen. Gegner wie Testbiotech kritisieren die Entscheidung deutlich und verweisen auf ihrer Meinung nach erhebliche Mängel bei der Risikobewertung, die Monsanto, DowAgroSciences und die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA durchgeführt hatten. Testbiotech will jetzt eine Beschwerde gegen diese Entscheidung einlegen.
Der Mais SmartStax wurde gentechnisch so verändert, dass er sechs Insektengifte produziert und resistent gegen zwei Unkrautvernichtungsmittel ist. Die Kritiker sind der Ansicht, dass die Kombinationseffekte zwischen den Insektengiften und den Rückständen der Spritzmittel dabei nicht getestet wurden. Die EFSA habe auch keine Fütterungsversuche mit den Pflanzen zur Untersuchung gesundheitlicher Risiken verlangt.
„Der Import dieser Pflanzen hat keinerlei Vorteile für Landwirte, Verbraucher oder die Tiergesundheit in der EU. Im Gegenteil, es gibt berechtigte Zweifel an der Sicherheit dieser Pflanzen, die einen ganzen Giftcocktail enthalten“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Der EU-Lebensmittelmarkt wird dazu missbraucht, risikobehaftete Produkte zu entsorgen, die hier niemand haben will.“
Die EU-Maisimporte aus den USA seien von 800.000 t im Jahr 2011 auf etwa 40.000 t im Jahr 2012 zurückgegangen. Dieser Rückgang ist unter anderem durch eine Dürre im Jahr 2012 bedingt. Experten gehen davon aus, dass der Import 2013 wieder ansteigt, weil eine höhere US-Ernte erwartet wird. Etwa 90 % der Maispflanzen, die in den USA angebaut werden, sind gentechnisch verändert.
Zusammen mit SmartStax und einem weiteren Mais mit dem Markennamen Powercore, der gestern ebenfalls zugelassen wurde, sind derzeit 49 verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU für die Verwendung in Futter- und Lebensmitteln zugelassen, erklärt Testbiotech weiter. Fast alle produzieren Insektengifte und/oder seien gegen Spritzmittel resistent gemacht. (ad)