Ansätze zur Verbesserung der Saatgutqualität von Kultur- und Wildpflanzen suchen Wissenschaftler aus ganz Europa ab sofort in dem neuen Verbundvorhaben EcoSeed, das von der Universität Innsbruck koordiniert wird.
Wie diese in der vergangenen Woche weiter mitteilte, soll geklärt werden, welche Folgen klimawandelbedingter Trockenheits- und Hitzestress der Mutterpflanzen auf die Keimfähigkeit, Langlebigkeit, Dormanz und Triebkraft von Saatgut hat. Ferner wollen die Forscher anhand von Tests mit Gersten-, Sonnenblumen-, Kohl- und Schotenkressesamen analysieren, wie sich bestimmte Lagerbedingungen - etwa Temperatur, Feuchtigkeit und veränderter Sauerstoffgehalt der Luft - auf die Saatgutqualität auswirken.
Jährlich würden „immense“ Mengen an Saatgut durch die Folgen des Klimawandels sowie durch falsche Lagerung unbrauchbar, erläuterte die Hochschule. Die biochemischen, biophysikalischen und molekularen Mechanismen in der Mutterpflanze und im Samen, die die Saatgutqualität bestimmten, seien aber bislang noch weitgehend unverstanden. Ihre Erforschung sei ein wesentlicher Beitrag zur Ernährungssicherheit und im Fall der Wildpflanzen auch zum Erhalt der Biodiversität.
Das Projekt ist Hochschulangaben zufolge auf insgesamt vier Jahre angelegt und wird durch das siebte EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung gefördert. In Deutschland beteiligt sind das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und das Max-Planck-Institut für Pflanzenzucht und Pflanzenforschung (MPI). (AgE)