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Maiswurzelbohreralarm in der Pfalz

In Rheinland-Pfalz ist erneut der Maiswurzelbohrer aufgetreten. Nachdem der weltweit bedeutendste Maisschädling im September vergangenen Jahres erstmals in Rheinhessen entdeckt wurde, sind nach Angaben des Mainzer Landwirtschaftsministeriums in der zweiten Augusthälfte in der Südpfalz zwei und in der Vorderpfalz vier Käfer in Pheromonfallen des Pflanzenschutzdienstes gefunden worden.

Lesezeit: 3 Minuten

In Rheinland-Pfalz ist erneut der Maiswurzelbohrer aufgetreten. Nachdem der weltweit bedeutendste Maisschädling im September vergangenen Jahres erstmals in Rheinhessen entdeckt wurde, sind nach Angaben des Mainzer Landwirtschaftsministeriums in der zweiten Augusthälfte in der Südpfalz zwei und in der Vorderpfalz vier Käfer in Pheromonfallen des Pflanzenschutzdienstes gefunden worden. Die Maiswurzelbohrer seien sehr wahrscheinlich durch den Fernverkehr aus Süd- oder Südosteuropa eingeschleppt worden.


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Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken zeigte sich in der vergangenen Woche vor allem besorgt über das Auftreten des Schädlings in der Südpfalz, die ein Hauptmaisanbaugebiet in dem Bundesland ist. Sie forderte die Landwirte auf, nicht auf Mais-Monokulturen zu setzen, sondern auf ihren Äckern verschiedene Fruchtarten abzuwechseln. Damit werde dem Schädling die Nahrungsgrundlage entzogen.


Befallszonen eingerichtet


Wie das Mainzer Landwirtschaftsministerium mitteilte, wird in Rheinland-Pfalz auf rund 42 000 ha Mais angebaut. Hauptanbaugebiete seien die Südpfalz und der Landkreis Bitburg-Prüm. In der Südpfalz werde Mais auf rund 10 000 ha stark konzentriert und teils in Monokulturen angebaut. Um die Fundorte des Käfers würden Befallszonen mit einem Radius von 1 km und Sicherheitszonen mit einem Radius von 5 km festgelegt.


In der südpfälzischen Befallszone werde der Maiswurzelbohrer auf rund 175 ha mit Insektiziden bekämpft und in der Vorderpfalz auf 16 ha. Davon seien 33 beziehungsweise drei Betriebe betroffen. In der südpfälzischen Sicherheitszone befänden sich weitere rund 2 500 ha Mais, die von insgesamt 116 Betrieben angebaut würden. Derweil gehe es in der Vorderpfalz um 355 ha von 41 Bauernhöfen.


Höfken wies darauf hin, dass eine Bundesverordnung zur Maiswurzelbohrer-Bekämpfung den unverzüglichen Einsatz eines Insektizids in der Befallszone vorschreibe, um eine Etablierung und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Außerdem müsse die Überwachung des Maiswurzelbohrer-Auftretens mittels Lockstofffallen in beiden Zonen intensiviert werden. Die Überwachung sei über mehrere Jahre fortzuführen. Darüber hinaus bestehe in den nächsten beiden Jahren in den Befallszonen ein Verbot für den Maisanbau. In den Sicherheitszonen dürfe Mais nicht unmittelbar nach Mais auf derselben Fläche angebaut werden.


Schon 3 900 Maiswurzelbohrer in Baden-Württemberg


In Baden-Württemberg breitet sich der Maiswurzelbohrer unterdessen weiter aus. Auch der Fund in Ulm - außerhalb des „badischen Maisgürtels“ - ist aus Sicht des Naturschutzbundes (NABU) Baden-Württemberg keine Überraschung. „Damit rächt sich, dass die Landwirtschaft und insbesondere die Agrargas-Landwirtschaft zu sehr auf den Mais setzen“, erklärte der Verbandsvorsitzende Dr. Andre Baumann.


Der Naturschutzbund kritisiere seit langem, dass auf vielen Feldern ausschließlich Mais angebaut werde, und zwar Jahr ein Jahr aus. Der traditionelle Fruchtfolgewechsel finde vielerorts nicht mehr statt. „Wer Mais auf Mais auf Mais anbaut, schafft ein Schlaraffenland für Maiswurzelbohrer. Wollte man diese Käfer züchten, müsste man genau dasselbe tun“, so der NABU-Landeschef. Er forderte, dass der Fruchtfolgewechsel insbesondere beim Mais gute fachliche Praxis und damit verbindlich vorgeschrieben werden müsse.


Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Alexander Bonde hatte vorletzte Woche kritisiert, dass sich einige Landwirte nicht an die Vorgaben gehalten und erneut Mais gepflanzt hätten, wo eine andere Kultur in der Fruchtfolge hätte angebaut werden müssen. Bis zum 22. August hatten die Unteren Landwirtschaftsbehörden in diesem Jahr laut Bonde in den hauptsächlich betroffenen Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und im Ortenaukreis rund 3 900 Exemplare des Maisschädlings gezählt, etwa 600 weniger als im Vorjahreszeitraum. (AgE)


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