Als Alternative zum Mais gewinnt der Anbau von Sorghum insbesondere im Rheintal an Bedeutung. Darauf hat Volker Heitz in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees (DMK) hingewiesen. Sorghum, wie der Mais eine C4-Pflanze, habe ebenfalls eine langsame Jugendentwicklung, so dass sich Unkräuter und Ungräser gut entwickeln könnten, berichtet Heitz. Die Pflanzenschutzmaßnahme könne aus Verträglichkeitsgründen allerdings erst nach dem Drei-Blatt-Stadium erfolgen. Aktuell seien acht Wirkstoffe zur Bekämpfung zugelassen.
Zum Pflanzenschutz im Maisanbau stellt Dr. Josef Kuhlmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ebenfalls in einer aktuellen Veröffentlichung des DMK fest, dass sich dieser im Wesentlichen auf die Unkrautbekämpfung beziehe. In diesem Jahr rückten die Vermeidung von Resistenzen gegenüber häufig eingesetzten Wirkstoffgruppen, die Beachtung von Wirkungslücken und Verträglichkeiten sowie die strategische Planung einer ein- oder mehrmaligen Behandlung in den Fokus.
Der Verträglichkeit von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere von Sulfonylharnstoffen, für den Mais sei besondere Beachtung zu schenken, so Kuhlmann. Das Verträglichkeitsrisiko sinke bei geringeren Aufwandmengen. Generell müssten die Landwirte bei der Anwendung auf die Sorteneinschränkung der Präparate achten.
Außerdem sei es ratsam, den Zeitpunkt der Behandlung exakt auf die Witterungsbedingungen abzustimmen, empfiehlt Kuhlmann. Aufgrund der fehlenden Wachsschicht der Pflanzen rät er außerdem von Behandlungen nach Regen ebenso wie bei hohen Temperaturschwankungen ab.
Auch in geschwächten Beständen sei Vorsicht geboten. In Fruchtfolgen mit weniger als 50 % Maisanteil habe die Einmal-Behandlung unter norddeutschen Verhältnissen jedoch nach wie vor einen hohen Stellenwert. Sie sollte im Vier-Blatt-Stadium mit den empfohlenen maximalen Aufwandmengen erfolgen. (AgE)