Grünland ist in Deutschland sowohl quantitativ als auch qualitativ massiv gefährdet; Ansatzpunkte zum Erhalt der Standorte liefert aber die energetische Verwertung des Schnittguts. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) hervor.
Der prozentuale Anteil des Gründlandes an der insgesamt in Deutschland genutzten landwirtschaftlichen Fläche sei infolge der hohen Nachfrage nach Agrarprodukten und der Förderung der Biomasseerzeugung zwischen 1995 und 2008 von 30,5 % auf 28,3 % gesunken. Ferner habe artenreiches Grünland heute nur noch einen Anteil von deutschlandweit 14 % an der gesamten Grünlandfläche. Besonders schlecht schnitten hier die Niedersächsischen Börden, das Rheinland und das Oberrheintal ab, besonders gut dagegen die Mittelgebirge und die Mecklenburger Seenplatte, heißt es in der Studie.
Wiesen- und Weidelandschaften hätten eine überaus hohe Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz. Daher müsse alles daran gesetzt werden, die Standorte zum Beispiel durch ein Umbruchverbot und eine angepasste Bewirtschaftung zu erhalten. Weil die Tierproduktion in der Landwirtschaft rückläufig sei, werde das Schnittgut aber oft nicht mehr als Futter oder Einstreu genutzt, betonen die beiden Organisationen. Dagegen sei der Bedarf für eine energetische Verwertung des Schnittguts sehr hoch. (AgE)