Ebenso wie in den vergangenen Jahren wütet der Maiswurzelbohrer auch 2011 wieder in Frankreich, im Juli allerdings in bislang unbekanntem Ausmaß. Wie der Fachverband der Maiserzeuger (AGPM) in seinem jüngsten Info-Brief mitteilte, sind allein am 20. Juli 220 Exemplare des Schädlings in Lockstoff-Fallen in den drei Regionen Elsass, Rhône-Alpes und Burgund entdeckt worden. Damit habe sich das Aufkommen gegenüber dem Vergleichsmonat der letzten beiden Wirtschaftsjahre verzehnfacht, berichtete der AGPM.
Die witterungsbedingt vorgezogene Reife der Maiskolben, mehr Hormonfallen als 2010 und die für Insekten besonders günstigen Witterungsverhältnisse werden als Ursache der „Explosion“ des Schädlings genannt. Um dessen Verbreitung zu verhindern, gelten in den befallenen Regionen die vom französischen Landwirtschaftsministerium vorgesehenen Sperrgebiete.
Demnach umfasst die direkte Quarantänezone einen Umkreis von 5 km und die erweiterte Sicherheitszone einen Radius von 10 km. Innerhalb der Quarantänezone müssen Fruchtfolgebestimmungen beachtet werden. Außerdem erfolgt innerhalb des Sperrgebiets eine Bekämpfung mit Insektiziden gemäß den Empfehlungen der bei der regionalen Außenstelle des Ministeriums angesiedelten Pflanzenschutzbehörde.
Nach Einschätzung des AGPM reichen die bisherigen Schutzvorkehrungen in Frankreich nicht aus, um den Schädling wirksam zu bekämpfen. Neben dem Fruchtwechsel, der Sinn mache, sollte man endlich nach dem Beispiel der nordamerikanischen Maisproduzenten eine entsprechende Saatgutbehandlung, Mikrogranulate und gentechnisch veränderte Maissorten zulassen, forderte der AGPM. Immerhin stehe viel auf dem Spiel, nämlich die Zukunft von Körnermais, Futtermais, Maissaatgut und Süßmais in Frankreich. (AgE)