Miscanthus ist nach Informationen des Kompetenzzentrums Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe (3N) eine interessante Option für die Landwirtschaft. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen vergangene Woche weiter mitteilte, kann das gehäckselte Pflanzenmaterial als Kultursubstrat im Gemüseanbau, als Zusatz in Baustoffen und auch als Tiereinstreu genutzt werden.
Die aktuelle Forschung befasse sich vorrangig mit der Nutzung von Miscanthus als Brennstoff. Dessen Heizwert sei etwas niedriger als der von Holz. Um den Nachteil der geringen Schüttdichte auszugleichen, könne das Häckselmaterial zu Pellets oder Briketts gepresst werden, erläuterte die Kammer. Miscanthushäcksel und -pellets seien seit der Novellierung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) im vorigen Jahr als Brennstoff zugelassen. Für Feuerungsanlagen, die nach Inkrafttreten der novellierten 1. BImSchV errichtet worden seien und in denen Miscanthus verbrannt werde, sei eine Typprüfung und die Einhaltung der neuen Grenzwerte für Dioxine und Furane nachzuweisen. Mehrere Hersteller von Holzheizanlagen hätten ihre Kessel mittlerweile für den neuen Brennstoff freigegeben.
Kammerangaben zufolge braucht der Miscanthus-Anbau allerdings regionale Konzepte, die eine sinnvolle Nutzung der bisher noch wenig verbreiteten Pflanze möglich machen. Eine weitere Voraussetzung seien geeignete Standorte, die entsprechend den Bedürfnissen der Pflanze vorbereitet werden müssten. Der auch als Chinaschilf oder Elefantengras bekannte Miscanthus wird laut Kammer bis zu 3 m hoch und kann auf guten Standorten einen Trockenmasseertrag je Hektar und Jahr von 8 t bis 15 t liefern. Die ursprünglich aus Asien stammende Pflanze werde als Dauerkultur angelegt und maximal 20 Jahre genutzt. In den ersten drei Wirtschaftsjahren seien die Erträge jedoch niedrig. (AgE)