Die Saatgut-Treuhand (STV) – bei Landwirten ungefähr so beliebt wie das Finanzamt – will ihr Image aufpolieren. Dazu hatte sie eine Kommunikationsfirma beauftragt, die das Verhältnis von Pflanzenzüchtern und Landwirten ergründen und verbessern sollte. Nun wollen die Züchter einen „Dialog auf Augenhöhe“ anstreben. Dazu beitragen soll unter anderem ein neues Gesicht der STV-Homepage, nette Gespräche von Mitarbeitern der Züchterhäuser mit Landwirten und eine Wiederaufnahme des Dialogs mit dem Bauernverband.
Die STV, eine Gemeinschaftseinrichtung der Pflanzenzüchter, fordert seit Ende 1997 bei Landwirten die Nachbaugebühren ein. Dazu versendet sie jährlich an ca. 120 000 Betriebe so genannte Erhebungsbögen. Mittlerweile erzielen Züchter aus den Nachbaugebühren Einnahmen in Höhe von 8 Mio. Euro pro Jahr, Tendenz steigend. Denn Saatgutaufbereiter geben mittlerweile offenbar umfassende Auskunft über den Nachbau. Dafür zahlt ihnen die STV nach einem Bericht der „Bauernstimme“ eine Pro-Kopf-Gebühr. Diese soll 30 Cent für einen vollständigen Nachbauakt und 10 Cent für einen Z-Saatgutkauf (möglicher Anhaltspunkt für Nachbau) betragen. In der Saison 2009/2010 soll hierfür insgesamt ein Betrag von 182 000 Euro geflossen sein.