Im Biosphärenreservat Pfälzerwald müssen sich die Kommunen im bewaldeten Teil des Gebietes von ihren bisherigen Windkraftplänen verabschieden. Sowohl das Komitee „Man and Biosphere“ (MAB) der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) als auch die rheinland-pfälzische Landesregierung gaben vergangene Woche ein Votum gegen die Pläne ab. Diese sind laut Einschätzung des MAB-Komitees „nicht mit dem internationalen Prädikat vereinbar“, weil sie die Unzerschnittenheit des Pfälzerwaldes sowie die hohe ökologische Wertigkeit des Gebiets gefährden. Anders seien nur die Entwicklungszone außerhalb der zusammenhängenden Waldgebiete sowie das vorbelastete Gebiet entlang der Autobahn A6 zu betrachten.
Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken erklärte: „Das Prädikat des Biosphärenreservates darf auf keinen Fall gefährdet werden.“ Ein Erlass durch die Landesregierung stehe nun nicht mehr zur Debatte. Die landeseigenen Flächen im bewaldeten Teil des Pfälzerwaldes würden nicht für die Windkraft zur Verfügung gestellt. Wie die Ministerin feststellte, haben die Kommunen ihre Windkraftpläne aus Basis des Landesentwicklungsprogramms (LEP) IV bislang berechtigterweise vorangetrieben. Aufgrund der „Dresdener Erklärung“ des MAB seien sie davon ausgegangen, dass sie in Übereinstimmung auch mit den übergeordneten Zielen für Biosphärenreservate handelten. In der Evaluierung durch das MAB-Komitee habe sich aber gezeigt, dass speziell für den Pfälzerwald die Bedeutung des Erhalts der Unzerschnittenheit untermauert worden sei.