Das Jahr 2016 könnte eines der bisher stärksten Jahre des Windenergieausbaus in Deutschland werden. Das berichtet die Fachagentur Windenergie an Land aus Berlin. Die Agentur hat dafür die Zahlen des von der Bundesnetzagentur geführten Anlagenregisters ausgewertet. Im Zeitraum Januar bis September 2016 wurden fast 1.100 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.070 Megawatt in Betrieb genommen. Das waren fast 60 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Jahres 2015.

Auf Basis der Erfahrungswerte der vergangenen zwei Jahre prognostiziert die Fachagentur für das gesamte Jahr 2016 eine neu in Betrieb genommene Gesamterzeugungsleistung von 4,2 bis 4,5 Gigawatt.

Den Bundesländervergleich führt Niedersachsen mit 600 MW an, gefolgt von Schleswig-Holstein mit knapp 400 MW. Den deutlichsten Zuwachs gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 verzeichnet Baden-Württemberg, wo bis Ende September rund 260 MW neue Windenergieleistung in Betrieb ging. 2015 waren es im Ländle erst 21 MW.

153 Neuanlagen mit einer Leistung von 420 MW wurden im Rahmen des Repowerings erreichtet. Die Repowering-Quote liegt bei knapp 14 Prozent und damit rund sieben Prozentpunkte unterhalb der Quote im Vorjahreszeitraum.

Das Gros der neu in Betrieb gegangenen Windenergieanlagen stammt nach wie vor von vier Herstellern (Enercon, Vestas, Nordex, General Electric), die zusammen 92 Prozent des deutschen Marktes abdeckten. Die am häufigsten in Betrieb gegangenen Anlagentypen waren nach der Auswertung die Enercon E-115 und E-101, die Nordex N117 sowie die Vestas V112 und V126.

Im Herbst 2016 erfasste das Anlagenregister 1.266 genehmige Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.647 MW,  die bis noch nicht in Betrieb gegangen sind. Im Register der Bundesnetzagentur sind zudem 156 Anlagenstilllegungen (188 MW) in den ersten neun Monaten verzeichnet. Das Durchschnittsalter dieser Anlagen lag bei 16,5 Jahren.