Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will Schwachwind-Standorte künftig stärker fördern als beispielsweise solche an der Küste. Das zumindest steht so in seinem Entwurf für das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2016). Bis zu 10 Cent je Kilowattstunde Strom winken den Windmüllern, wenn sie ihre Anlagen in Regionen aufstellen, um die sie bislang einen Bogen gemacht haben. Zur Erinnerung: Heute liegt die Höchstförderung bei 8,9 Cent je Kilowattstunde und diese erhalten Windmüller nur an sehr schlechten Standorten 20 Jahre lang. Die meisten Betreiber müssen mit weniger Entgelt klarkommen.
Nach Auskunft des Bundeswirtschaftsministeriums ist das so aber gewollt. Möglicherweise steckt sogar Strategie dahinter: Gabriel muss den Ausbau der Erneuerbaren mit dem der Stromnetze dringend verzahnen. Das ist ihm bislang nicht gelungen. Nach wie vor fehlen Stromleitungen, die den Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren. Deshalb will er offensichtlich jetzt den Bau von Anlagen im Süden vorantreiben und den im Norden eher bremsen.
Gabriels Lösung ist aber die denkbar schlechteste. Sollten Bundestag- und -rat die Schwachwind-Förderung so absegnen, sinken die Ausgaben für die Energiewende nicht wie geplant und der Branche steht bei der nächsten Novelle in ein paar Jahren eine neue Kosten-Diskussion ins Haus. Effiziente Standorte, an denen sich günstig Windstrom erzeugen lässt, gibt es genug. Das belegt auch eine aktuelle Studie. Daher sollte man diesen auch den Vorzug geben. Alles andere ist finanzieller Irrsinn und auch dem Bürger kaum zu erklären.
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