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Ausschreibungen bleiben eine Farce

Die Regierung will nach und nach die festen Einspeisevergütungen abschaffen und durch ein sogenanntes Ausschreibungsmodell ersetzen. Doch das birgt enorme Gefahren. Ein Kommentar von Hinrich Neumann, freier Journalist.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach und nach sickern Informationen zur zweiten Ausschreibungsrunde für Solar-Freiflächenanlagen an die Öffentlichkeit. 33 von 136 Bietern haben einen Zuschlag erhalten. Laut Presseberichten sollen sich die Gebote zwischen 1,0 und 11,98 ct/kWh bewegen.


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Während das federführende Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) auch die zweite Ausschreibungsrunde als Erfolg feiert, zeigen die Ergebnisse doch schonungslos die Schwächen des Systems auf, mit dem das BMWi ab dem Jahr 2017 die Höhe der Förderung auch bei anderen erneuerbaren Stromproduktionsarten bestimmen will. Denn die Spanne der Gebote reicht von unrealistisch niedrigen bis sehr hohen Stromproduktionskosten, die deutlich über der aktuellen EEG-Einspeisevergütung liegen.


Das macht deutlich: Das dieses Mal angewendete Vergabeverfahren hat Spekulanten angelockt, die mit niedrigen Geboten dabei sein, dann aber von höheren Preisen profitieren wollten. dem am 1. April angewendeten „Pay as bid“-Verfahren hatte jeder Bieter den Preis erhalten, den er geboten hat. In der zweiten Runde dagegen wurde das Einheitspreisverfahren (uniform-pricing) angewendet. Hierbei werden zunächst alle Gebote je nach Gebotshöhe sortiert. Dann erhalten so viele der günstigen Gebote einen Zuschlag, bis die ausgeschriebene Menge von 150 Megawatt erreicht ist. Das letzte noch bezuschlagte Gebot bestimmt dann für alle den Preis. Zocker haben also einen niedrigen Preis geboten, um den Zuschlag zu erhalten, werden aber voraussichtlich einen deutlich höheren Preis erhalten.


Es bleibt zu hoffen, dass das BMWi dieses Verfahren schnell wieder ad acta legt. Denn es führt noch stärker dazu, dass sich nur risikobereite Finanzjongleure an den Ausschreibungen beteiligen. Doch auch nach der ersten Ausschreibung hatte es wegen der schrumpfenden Akteursvielfalt und dem hohen bürokratischen Aufwand bei sehr großen finanziellem Risiko deutliche Kritik an dem Verfahren überhaupt gegeben. Damit riskiert die Bundesregierung, dass sich immer mehr Bürger und Bauern, die bislang die Energiewende getragen haben, frustriert abwenden und ihr Geld in andere Projekte anlegen.

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