Die Biogasbranche muss sich nach derzeitigem Stand der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes auf eine schwierige Zukunft einstellen. Lesen Sie dazu auch die Meldung: EEG-Novelle: Biogasbranche geschockt.
In einer Pressemeldung kritisiert der Fachverband Biogas:
Für neue Biogasanlagen werden keinerlei Perspektiven aufgezeigt; eine wirtschaftliche Vergütung ist weiterhin nicht vorgesehen. Dies ist umso überraschender, da die CDU/CSU-Fraktion einen entsprechenden Änderungsvorschlag eingebracht hatte, der einen moderaten Zubau ermöglicht hätte.
Hendrik Becker, Vizepräsident im Fachverband Biogas und Vertreter der Planer und Hersteller, macht seiner Enttäuschung Luft: „Die heutige Nachricht ist ein Schock. Ohne eine Vergütung für den Einsatz von Gülle und Pflanzen würde sich der Zubau auf wenige Megawatt beschränken. Die technologische Weiterentwicklung der Biogaserzeugung würde eingefroren.“
Der EEG-Kabinettsentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums hatte vorgesehen, den Biogaszubau ausschließlich auf Rest- und Abfallstoffe zu begrenzen. Wissenschaftliche Experten und eine breite Front an Fachpolitikern hatten davor gewarnt, die Biogasnutzung abzuwürgen und sich im parlamentarischen Verfahren vehement für Nachbesserungen eingesetzt – wie sich heute herausstellte bislang leider ohne Erfolg.
„Sachargumente scheinen im politischen Berlin derzeit zu verhallen“, resigniert Becker. „Ich appelliere an die CDU/CSU-Fraktion als Seniorpartner in dieser Koalition, das Ruder auf den letzten Metern noch einmal herum zu reißen und den Koalitionsvertrag umzusetzen. Der aktuelle EEG-Entwurf entzieht der Branche den Heimatmarkt und schwächt sie daher auch massiv im Exportgeschäft. Die Markt- und Technologieführerschaft Deutschlands bei der Biogaserzeugung steht auf dem Spiel.“