Buchweizen und Quinoa stellen eine wertvolle Bereicherung für Biogasfruchtfolgen dar und liefern zudem höhere Biomasseerträge als vergleichbare Zwischenfrüchte. Dies ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) Straubing, in dem die Eignung von Buchweizen und Quinoa als späte Zweitfrüchte für die Biogasnutzung untersucht wurde.
Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) als Projektträger berichtete, besteht nach der Ernte von Wintergetreide zur Nutzung als Ganzpflanzensilage (GPS) üblicherweise eine Vegetationslücke bis zur nächsten Hauptkultur. Nutze man diese Lücke zur Ansaat leistungsstarker Arten wie Mais oder Sorghum, könne es dazu kommen, dass die Abreife nicht mehr vollständig erfolge, was wiederum hohe Wassergehalte, erhöhte Transportkosten und mehr Sickerwasser im Silo zur Folge habe.
Nach Angaben der Fachagentur wurden am TFZ frühreifender Buchweizen und Quinoa in Feld- und Gewächshausversuchen sowie zum Vergleich die Referenzen Einjähriges Weidelgras und Sommerroggen auf ihre Eignung als späte Zweitfrüchte für die Biogasproduktion geprüft. Laut FNR erreichten Buchweizen und Quinoa in rund 100 Tagen Trockenmasseerträge von bis zu 75 dt/ha. In Kombination mit GPS-Getreide als Vorfrucht könnten damit Trockenmasseerträge von insgesamt 170 dt/ha möglich sein, was deutlich über den mit Weidelgras und Sommerroggen erzielbaren Erträgen liege, so die FNR.
Vegetationslücke effizient nutzen
Quinoa punktete der FNR zufolge in den Versuchen der TFZ-Forscher besonders mit hohen Trockensubstanzgehalten, Frühreife, Trockenstresstoleranz und mit einer höheren Wassernutzungseffizienz als Buchweizen. Außerdem verfüge Quinoa über einen höheren Anteil an gut vergärbaren Inhaltsstoffen.
Beide Arten lieferten zudem die Spurenelemente Cobalt und Nickel, welche essentiell für die Bakterien im Biogasfermenter seien und die Biogasprozessstabilität verbesserten. Buchweizen und Quinoa können demnach sehr gut in Biogas- und Marktfruchtfolgen integriert werden und die Vegetationslücke im Sommer effizient nutzen, resümierte die Fachagentur.
Dies wiederum steigere die Flächenproduktivität, entzerre Arbeitsspitzen und entschärfe die Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Außerdem könne die vorzügliche Vorfruchtwirkung zu einer Senkung der Produktionsintensität in nachfolgenden Kulturen führen und dadurch Ressourcen schonen.
Ein weiterer positiver Aspekt der beiden Arten besteht laut FNR darin, dass diese nicht mit anderen, weit verbreiteten Ackerkulturen verwandt sind und somit auch dazu beitragen können, die Agrarlandschaft aufzulockern.