Kaminöfen und andere Kleinfeuerungsanlagen sind nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Hauptquelle von Feinstaub und Ruß. Um deren Ausstoß zu verringern, sei das zeitweilige Verbot wie derzeit in der deutschen Feinstaubhauptstadt Stuttgart geplant ist, ungeeignet. Die DUH fordert stattdessen in Gebieten mit hoher Luftbelastung komplett auf den Betrieb der „Komfortfeuerstätten“ zu verzichten. Denn für die meisten Emissionen aus den etwa elf Millionen Öfen und Heizkessel seien mit Scheitholz betriebene Kaminöfen verantwortlich. Ausnahmen dürfe es lediglich für Öfen geben, die nachweislich sauber und mit entsprechender Abgasreinigungstechnik, zum Beispiel Partikelfilter, ausgestattet sind.
Zudem würden die gesetzlichen Vorgaben für neue Öfen und Heizkessel in Deutschland durch eine lasche Typprüfung bzw. bei von Kesselanlagen durch hohe Messtoleranzwerte entkräftet. Daher seien auch neue Öfen kein Garant für saubere Wärme. Noch problematischer sei die Situation bei den vielen Millionen Altanlagen. Deren Betrieb wird wegen zu hoher Schadstoffemissionen über die 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV) schrittweise verboten. Jedoch sei der Gesetzesvollzug mangelhaft, da die Stilllegung der Anlagen zu langsam umgesetzt werde. „Der aktuell geltende Zulassungstest für Kaminöfen gaukelt eine falsche Idealsituation vor. In der Realität sind die Anlagen erheblich schmutziger als angegeben, weil beispielsweise die Anheizphase nicht berücksichtigt wird, bei der besonders viele Schadstoffe entstehen“, kritisiert Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH.
Wenn der Ofen falsch betrieben würde, könnten Staubmengen entstehen, die den aktuellen Grenzwert um das Hundertfache übertreffen, wie Untersuchungen aus der Schweiz zeigten. Technische Lösungen wie eine Ofensteuerung oder ein Partikelabscheider unterstützen eine emissionsarme Verbrennung. Solange diese aber nicht zum Standard gehörten, könne nur der Ofenbesitzer für einen emissionsarmen Betrieb sorgen.
Hierzu stellt die DUH auf der Webseite www.clean-heat.eu die wichtigsten Tipps zum Umgang mit dem eigenen Kaminofen zur Verfügung. Dort finden Verbraucher außerdem weitere Hintergrundinformationen und einen Überblick über aktuelle Aktivitäten der EU-geförderten Kampagne "Clean Heat" der DUH. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine mobile Ausstellung auszuleihen und verschiedene Publikationen zu beziehen.