Die Sonnenfinsternis am 20. März des kommenden Jahres wirft ihr Schatten bereits jetzt schon voraus. Wenn zu dem Zeitpunkt keine Wolke den Himmel bedeckt, werden die Solaranlagen im ganzen Land binnen weniger Minuten drastisch weniger Strom einspeisen – und die Stromnetze dadurch instabil. Es könnte zu einem Blackout kommen. Das zumindest befürchten die deutschen Energieversorger und wollen nach Informationen von Spiegel Online an dem Tag daher erst gar nicht die Solaranlagen Strom ins Netz einspeisen lassen.
Insgesamt hat die Solarbranche mittlerweile rund 40 Gigawatt Leistung bundesweit auf den Dächern und Äckern installiert. Wenn dieses „Mega-Kraftwerk“ am 20. März bei Sonnenschein zunächst Strom erzeugt und sich dann schlagartig abschaltet, müssten die Netzbetreiber die Stromlücke tatsächlich binnen von Sekunden kompensieren. Auf einen Blackout muss sich Deutschland aber trotzdem nicht einstellen.
Der Solardienstleister „pv Magazine“ hat dazu den Experten Prof. Dr. Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-ISE in Freiburg, befragt. Danach verfügt Deutschland über genügend Reservekapazitäten, um die Leistung der Photovoltaik-Anlagen für die rund 2,5 Stunden andauernde Finsternis zu übernehmen. „Natürlich ist es gut sich auf dieses vorhersehbare Ereignis einzustellen, aber die erforderlichen Kapazitäten stehen zur Verfügung. Wir brauchen sie ja auch bei jedem Schlechtwettertag in Deutschland“, so Weber auf Nachfrage von pv magazine.