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E10-Pleite – und der Bund sieht tatenlos zu

Die E10-Pleite ist symptomatisch für viele Flops bei der Energiewende, kommentiert Hinrich Neumann.

Lesezeit: 2 Minuten

Deutsche Autofahrer meiden den Kraftstoff Super E10 an der Tankstelle. Der Absatz ist seit über einem Jahr rückläufig: Schon im Jahr 2015 setzte die Mineralölwirtschaft von dem Sprit mit zehnprozentiger Ethanolbeimischung nur 2,5 Mio. t ab – über 12 % weniger als im Jahr 2014. Der Anteil von E10 am Benzinverbrauch lag bei 13,6 %. Im ersten Halbjahr 2016 setzte sich der Abwärtstrend fort: Der Marktanteil sank auf 12,9 % und damit auf den niedrigsten Wert seit Einführung von E10 im Jahr 2011.


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Für die Pleite gibt es verschiedene Gründe. Anfangs verunsicherten die Boulevardpresse, der ADAC oder Umwelt- und Entwicklungshilfeorganisationen die Verbraucher, weil ältere Fahrzeuge angeblich den Sprit nicht vertragen oder E10 zum Hunger auf der Welt beitrage. Mittlerweile ist aber bekannt, dass es kaum Schäden gab, und auch die leidige Teller-Tank-Diskussion ist mangels Substanz wieder aus den Medien verschwunden.


Mittlerweile scheint der geringe Preisabstand zum Superbenzin mit 5 % Bioethanolanteil (Super E5) der Grund für den geringen Absatz zu sein. Dazu kommt, dass der Preis für fossile Kraftstoffe generell sehr niedrig ist, was die Wettbewerbsfähigkeit von Biokraftstoffen insgesamt erschwert. E10 wird damit zum Ladenhüter.


Die Entwicklung ist symptomatisch für viele Flops bei der deutschen Energiewende. So sollte die Beimischung von Ethanol – aus zertifiziert nachhaltig angebauten Pflanzen wie Industrierüben oder Futtergetreide hergestellt – nicht nur den Klimaschutz verbessern, sondern auch die Importabhängigkeit von den Öl liefernden Länder reduzieren. Beides hat die Regierung aber aus dem Blick verloren. Sonst hätte sie die Einführung von E10 mit Aufklärungskampagnen, Fernseh- und Radiospots usw. begleitet. Es gibt viele positive Beispiele dafür, dass das etwas bewirken kann – z.B. die „Aktion Holzpellets“ der Energieagentur Nordrhein-Westfalen. Sie hat im Auftrag der Landesregierung Verbraucher über den alternativen Brennstoff aufgeklärt und damit den Absatz angekurbelt.


Doch wie bei der Wind-, Solar- oder Bioenergie oder im Wärmebereich verpasst die Bundesregierung auch im Verkehrssektor die Chance, Verbraucher sachlich aufzuklären und auf den notwendigen Umstieg im Energieverbrauch einzustimmen. Ohne das dürfte auch die hoch gelobte Elektromobilität nicht in Schwung kommen. Ein paar Millionen Fördergelder – halbherzig ausgegeben – reichen dafür nicht aus.

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