Die EEG-Umlage könnte im kommenden Jahr von 6,354 auf rund 7 Cent je Kilowattstunde Strom steigen. Das will die Frankfurter Allgemeine Zeitung erfahren haben.
Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber wollen zudem eine Reserve auf dem Umlagekonto anzapfen, damit der Anstieg nicht noch drastischer ausfällt. „Wir bei Amprion sind überzeugt, dass eine Reserve von 5 Prozent zur Absicherung genügt. Aus heutiger Sicht und sehr grob überschlagen, sollte das dazu führen, dass die EEG-Umlage unter 7 Cent je Kilowattstunde bleiben kann“, zitiert die FAZ Hans-Jürgen Brick, Chef des Übertragungsnetzbetreibers Amprion.
Der FAZ zufolge hat das Anzapfen der Reserve noch einen anderen Grund: Angesichts der Niedrigzinspolitik werde die Reserve möglicherweise zu teuer, weil nun sogar Negativzinsen drohen. Die tatsächliche Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr geben die Übertragungsnetzbetreiber Mitte Oktober bekannt.
Schuld an dem Anstieg der EEG-Umlage sind nach Ansicht vieler Experten die niedrigen Strompreise an der Börse. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, den Wind- oder beispielsweise Biogasstomproduzenten ihren Ökostrom abzunehmen und fest vorgeschriebene EEG-Vergütung zu zahlen. An der Börse versuchen die Energiekonzerne zwar den Ökostrom kostendeckend wieder zu vermarkten. Allerdings decken die Einnahmen an der Börse nicht die Ausgaben für die Einspeisevergütungen. Im Prinzip ist das Modell ein Minusgeschäft. Die Differenz gleichen die Energiekonzerne aber dadurch aus, indem sie von allen Stromverbrauchern die EEG-Umlage eintreiben.