Das Konto im Plus und dennoch müssen Zinsen gezahlt werden. Was für einen Normalbürger widersprüchlich klingt, ist für das EEG-Umlage-Konto Normalität.
Zur Erinnerung: Über die EEG-Umlage wird die Energiewende finanziert. Die Abgabe ist Bestandteil des Strompreises und beträgt derzeit 6,24 Cent je Kilowattstunde. Das Geld fließt auf ein Konto, über das dann wiederum die Einspeisevergütungen für die Betreiber der Ökostromanlagen finanziert werden.
Allerdings kann es auf dem Konto zu Engpässen kommen, da die Umlage immer ein Jahr im Voraus festgelegt wird. Fallen die Ausgaben im Jahr darauf dann tatsächlich höher aus als die Einnahmen, rutscht das Konto ins Minus. Für diesen Fall haben die Übertragungsnetzbetreiber, die für das Konto verantwortlich sind, mit den Banken feste Kreditlinien vereinbart, die sie in jederzeit in Anspruch nehmen können.
Der Haken: Auch wenn diese Kredite nicht in Anspruch genommen werden, fallen Zinsen für die Bearbeitung und Bereitstellung an – und zwar in beachtlicher Höhe. Wie nun bekannt wurde, schlummern auf dem Konto knapp 1,1 Milliarden Euro Guthaben. Trotzdem zahlen die Stromverbraucher bis heute schon fast zehn Millionen Euro an Zinsen für die nicht in Anspruch genommenen Kredite. Darauf weist das „Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien“ in Münster hin. Bis Ende des Jahres könnten die Kosten sogar noch auf 17 Mio. Euro ansteigen.