Ein von der Bundesregierung beauftragte unabhängige Expertenkommission geht hart mit der Energiewende ins Gericht. Prof. Dr. Frithjof Staiß begrüßte zwar das ausdrückliche Bekenntnis der Regierung zum Klimaschutz. Er sieht jedoch die Gefahr, dass die Ziele der Energiewende verfehlt werden. "Insbesondere bei der Energieeffizienz fällt der aktuelle Trend deutlich hinter den Zielpfad des Energiekonzepts der Bundesregierung zurück", so Staiß.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung hat die Bundesregierung zusätzliche Maßnahmen beschlossen, um die absehbare Verfehlung des Klimaschutzziels für 2020 aufzufangen. "Die Maßnahmen sind allerdings noch zu vage formuliert", gibt Staiß zu bedenken. "Angesichts der knappen Zeit müssen sie zeitnah konkretisiert und umgesetzt werden. Dies ist für die Glaubwürdigkeit des weiteren Energiewendeprozesses von erheblicher Bedeutung."
Instrumente richtig umsetzen
Staiß erklärte, dass bei den erneuerbaren Energien die bestehenden Instrumente grundsätzlich geeignet seien, um die anspruchsvollen Ziele zur regenerativen Bereitstellung von Strom, Wärme und Kraftstoffen zu erfüllen.
Allerdings müssten die Instrumente effizienter umgesetzt werden. Der Ausbau der Photovoltaik liegt deutlich unterhalb der im Erneuerbare-Energien-Gesetz vorgesehenen Möglichkeiten. Bei der Nutzung der Windenergie gilt es vor allem, die geplante Umstellung auf ein Ausschreibungsmodell so zu gestalten, dass die Entwicklung nicht ins Stocken gerät. Gleichzeitig müssen die Bundesländer ihren Beitrag leisten und ausreichende Flächen für die Windenergienutzung ausweisen.
Die Empfehlungen der Expertenkommission an die Bundesregierung: http://bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energiewende/fortschrittsbericht.html