Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnet in ihrer traditionellen Herbstprognose damit, dass der inländische Primärenergieverbrauch 2014 rund 5 % unter dem Verbrauch im Vorjahr liegen wird. Er könnte damit auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung fallen. Hauptgrund ist die sehr milde Witterung in den Wintermonaten.
Während fossile und nukleare Energien z.T. deutlich zurückgingen, legten die erneuerbaren Energien in den ersten neun Monaten insgesamt um 1,6 Prozent zu. Der Anteil am Primärenergieverbrauch stieg von 10,3 auf 11,2 Prozent, ihr Beitrag am Bruttostromverbrauch sogar von 25 auf 28 %. Nur die die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank um 18 Prozent. Die Windkraft an Land und auf See steigerte ihren Beitrag dagegen um fast 16 Prozent. Bei der Photovoltaik gab es ein Plus von 15 Prozent.
Milde Temperaturen und hohe Bestände bei den Verbrauchern sorgten für einen kräftigen Rückgang beim Heizölabsatz. Infolge höherer Verkehrsleistungen stieg dagegen der Absatz an Kraftstoffen um etwa 1 Prozent. Der Mineralölverbrauch lag nach neun Monaten um etwa 3 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
Auch der Erdgasverbrauch sank wegen der milden Witterung um rund 18 Prozent. Der Verbrauch von Steinkohle nahm infolge des Witterungsverlaufs und der hohen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien insgesamt um 9,3 Prozent ab. Infolge mehrerer Kraftwerksrevisionen verminderte sich die Stromerzeugung aus Braunkohle in den ersten neun Monaten um etwa 4 Prozent. Da rund 90 Prozent der geförderten Braunkohle in der Stromerzeugung eingesetzt werden, kam es zu einen Rückgang bei der Braunkohlengewinnung.
Der Verbrauchsrückgang der fossilen Energieträger wird zu einem Rückgang der CO2-Emissionen sorgen, erwartet die AG Energiebilanzen. Die Prognose kann nur durch eine früh einbrechende und lang anhaltende Kälteperiode noch spürbar verändert werden.